Donnerstag, 18. August 2022

T. S. Orgel: Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen (Rezension)

Frankfurt am Main, im Jahr 1830. Während eines rauschenden Fastnachtsballs wird Millicent Wohl, eine junge und wissbegierige Frau, plötzlich Zeugin eines brutalen Raubüberfalls in einem Museum. Eine schwarze Gestalt eilt an ihr vorüber – und verschwindet im Nichts. Milli versucht den Diebstahl aufzuklären, doch niemand glaubt ihren Hinweisen. Da erhält sie Hilfe von unerwarteter Seite: der alte Goethe ist inkognito in Frankfurt, und der Dichterfürst hat ein großes Interesse an der Wiederbeschaffung des Diebesguts. Eine atemlose Jagd auf finstere Mächte und Sagengestalten beginnt …
Der Hörspielerfolg vom SPIEGEL-Bestseller-Autorenduo T. S. Orgel – jetzt auch als Roman
Ich kannte weder das Hörspiel (und kenne es bisher immer noch nicht) noch habe ich bisher etwas vom Geschwisterpaar T. S. Orgel gelesen, obwohl ich mir das schon lange vorgenommen habe. DIE SCHATTENSAMMLERIN bot sich förmlich an, als Neuerscheinung und da es auch Um Goethe geht (der mich seit einiger Zeit überall verfolgt, und selbst wenn es der dämliche Ausspruch: Hier war Goethe bestimmt nicht ist). Goethe also ... und Schiller, bzw. der Schädel, der durch Goethes Gedicht Bei Betrachtung von Schillers Schädel Weltruhm erlangte (wobei Schiller selbst natürlich auch kein Unbekannter ist, auch wenn ich von ihm noch nichts gelesen habe, oder mich nicht daran erinnern kann ....)
Aber ich schweife zu sehr in die Gefilde der großen Dichter ab, und sollte mich doch auf etwas ganz anderes konzentrieren:
DIE SCHATTENSAMMLERIN ist angenehm locker geschrieben, leicht zu verstehen und ohne große Schnörkel wie man sie von der damaligen Zeit und von Dichtern (und anderen Zeitgenossen) erwarten könnte. Zudem schleicht sich ein gewisser Humor vor allem in die Dialoge ein, vor allem was die Art angeht wie Milli (und andere) mit Goethe umgehen. Und Goethe selbst ... ich hoffe bald mehr zu lesen . Die Beschreibungen sind detailliert und bildhaft, aber nicht ausschweifend und sorgen für das entsprechende Flair. Man kann sich Frankfurt im Jahre 1830 gut vorstellen. Die Charaktere sind gut charakterisiert (obwohl ich zugebe, dass ich am Anfang mit Goethe Probleme hatte, mein Bild war ein anderes von ihm, aber nach und nach wurde ich auch mit dieser Darstellung des Dichterfürsten warm). Die Geschichte ist spannend und originell und hat mich an der einen oder anderen Stelle überrascht, auch wenn ich das erwarten hätte können (bedenkt man, in welchen Gefilden sich die Orgel-Brüder sonst herumtummeln).
Unterhaltsam und erstaunlich kurzweilig ... da lechzt man schon fast nach mehr.

Zur Betrachtung von Schillers Schädel habe ich mich an anderer Stelle schon geäußert, nämlich hier

2 Kommentare:

  1. Hallo Martin,
    ich sitze gerade an meiner Rezension zum Buch und mir hat es auch wirklicht gut gefallen. Eine originelle Geschichte!
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Hi Martin!

    Ich hab ja von den Gebrüdern Orgel doch schon einiges gelesen - am besten hat mir die High Fantasy Trilogie Die Blausteinkriege gefallen und auch der Science Fiction Einzelband Terra war gut.
    "Haus der Tausend Welten" war dann leider eher etwas schwach dagegen, aber das neue Buch hört sich auf jeden Fall abenteuerlich spannend an und ist auch wieder komplett was anderes. Find ich toll, dass die beiden zwischen den Genres wechseln.
    Ich habs auf jeden Fall auf meiner Merkliste :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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