Montag, 29. März 2021

Jay Kristoff: Nevernight - Die Prüfung (Rezension)

In einer Welt mit drei Sonnen,
in einer Stadt, gebaut auf dem Grab eines toten Gottes,
sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache.
Mia Corvere kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben einige mächtige Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio großgezogen, einem Antiquitätenhändler. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die »Rote Kirche«. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit der Nacht, in der ihre Familie zerstört wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der »Roten Kirche« machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …
Ich habe viel Positives über Nevernight gehört, dementsprechend neugierig war ich auf das Buch. Das Cover ist auch schon vielversprechend, obwohl ich Bücher nicht nach dem Umschlag beurteile oder sie anhand eines guten Covers kaufe. Aber ... das Cover von Nevernight gefällt mir und ich kann sagen, dass es das Beste am Buch ist.
Oder anders gesagt: ich war enttäuscht. Die ersten Zeilen können noch überzeugen, aber danach ...
Es ist wohl nicht die Art von Fantasy die ich unbedingt mag und die es inzwischen in vielen mehrbändigen Zyklen gibt: Eine Person kommt auf eine Schule und muss ihre Ausbildung schaffen ... das ist mal mehr, mal weniger interessant, aber meistens habe ich den Eindruck, dass es nur ein Versuch ist Harry Potter neu zu erfinden. Meistens funktioniert es nicht, selbst wenn man versucht eine erwachsenere Version zu gestalten mit späteren Assassinen.
Nevernight hat einige nette Ideen, aber diese lenken nicht unbedingt davon ab, dass die Story nicht neu ist und eher blutrünstig und brutal (manchmal auch eklig) und man nur das Ende als spannend bezeichnen kann. 
Der Rest ist frei nach dem Motto: Die Schule der nichtmagischen Assassinen (mit einigen Überraschungen ...)
Manche Romane über Schulen lesen sich deswegen so gut, weil die Protagonisten sympathisch und irgendwie auch realistisch sind (und vergleichbar mit dem jungen Leser sind, magische oder sonstige Fähigkeiten hin oder her), bei Nevernight ist das nicht der Fall und erschreckenderweise muss ich zugeben, dass der einzige Charakter, der mich überzeugt hat eine Katze ist, die dann noch nicht einmal eine Katze ist ...
Nevernight ist zu durchtrieben, die Charaktere egoistisch und falsch, die Lehrer Sadisten. Dark Fantasy für junge Erwachsene ... aber .. es ist zu dunkel, zu düster, zu blutig und wirkt auf mich als wäre die Zielgruppe eher unter denjenigen zu suchen, die später in Schulen Amok laufen. Irgendwie hart das aussprechen zu müssen, aber so wirkt das Buch auf mich.
Ein Buch das sich eher an Erwachsene mit gefestigtem Charakter richtet, wenn die inneren Monologe Mias nicht wären, die etwas merkwürdige Umgangssprache (die etwas fremd in einem Fantasysetting anmutet).
700 Seiten, die mich nicht überzeugen konnten, die mich eher abschreckten und langweilten. Ja, das Ende ist spannend, aber bis man es erreicht hat ist es ein zäher Weg durch eine etwas fragwürdige Ausbildung.

Wie gesagt, es gibt einige nette Ideen und vielleicht hätte man daraus eine ganz andere Geschichte machen können, wenn das Assassinendasein nicht so im Vordergrund gestanden hätte (und anders als in so manchen Schulromanen spielt auch der Zusammenhalt der Schüler keine Rolle, jeder kämpft für sich allein)
Schade ... aber man muss nicht alles lesen und deshalb werde ich die Reihe auch nicht weiterlesen. 

Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. 

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