Vakkverille, eine Stadt, in der nichts mehr so ist, wie es mal war. Was wird bleiben, wenn der unheimliche Nebel verschwindet, der die Stadt in ein Abbild der Hölle verwandelt hat? Werden der Scheuch und seine Gefährten die toten Kinder in der Welt hinter den Spiegeln retten können? Oder werden die erwachten Dämonen endgültig die Herrschaft über Vakkerville erlangen? Noch einmal, müssen sich alle, deren Wege sich auf so fatale Weise kreuzten, ihren Ängsten und Schuldgefühlen stellen. Mit dem dritten Teil der Vakkerville-Trilogie »Spiegelgrund« endet der irrsinnige Mix aus Thriller, Krimi, Horror, Mystery und Großstadtkomödie in einem Finale, bei dem eines von vornherein klar ist: Nicht alle werden überleben!
Jetzt bin ich durch mit den Vakkerville Mysteries und wenn ich ehrlich bin (und das darf man wohl bei Rezensionen erwarten) so muss ich sagen, dass ich doch etwas enttäuscht bin. Aufgrund zahlreicher guter Meinungen anderer Blogger(innen) und Lesern und meinen Erfahrungen mit der NIGHTHUNTER-Serie des Autors hatte ich mehr erwartet.
DÄMMERGRAU war ein vielversprechender, spannender Anfang, der Lust auf die weiteren Teile der Trilogie machte. NEBELGRENZE konnte bei mir dann leider nicht punkten, und ich fand die Geschichte etwas langatmig und aufgebauscht. Und dann SPIEGELGRUND ... auch wenn der Vergleich hinken mag und mir viele widersprechen würden, so war ich an den Herrn der Ringe erinnert. Der Anfang war langatmig und uninteressant, doch dann kam ein spannender Mittelteil und ich dachte... WOW, das könnte doch noch interessant werden... wurde es dann aber nicht.
Und so erging es mir mit SPIEGELGRUND. Der Anfang war spannend und entschädigte für das, was ich in NEBELGRENZE vermisst habe, nur ... das Erzähltempo, die Action, die Serkalow an sich gut beschreiben kann, wie er immer wieder zeigt, das wurde nicht bis zum großartig angekündigten Finale durchgehalten.
Und doch ... es lässt sich nicht vermeiden, dass Serkalow versucht seine Leser zu unterhalten, sie aber auch auf das Leid der realen Welt hinweist. Er bietet eine sehr komplexe Geschichten mit vielen Handlungssträngen und vielen Protagonisten und bedeutenden Nebendarstellern. Das wirkt manchmal überfrachtet und erschwert es dem Roten Faden zu folgen. Der (fiktive) Horror scheint oberflächlich gesehen im Vordergrund zu stehen, aber SPIEGELGRUND (wie der Rest der Trilogie auch) bietet mehr. Und so wird der Leser mit misshandelten Kindern, Kindersoldaten und vernachlässigten Jugendlichen konfrontiert, Verbrechen, die realer und erschreckender sind als jedes Monster unter der Stadt. Serkalow beweist auch das entsprechende Feingefühl, dem Leser diese Themen so zu präsentieren, dass sie unter die Haut gehen.
Das klingt an sich alles sehr positiv, nur ... weniger wäre mehr gewesen oder als Alternative mehr Seiten wären mehr gewesen. So war es nur ein oberflächlicher Ausflug nach Vakkerville, der in seiner Gesamtheit zwar einige hundert Seiten stark ist und nur einige Stunden beschreibt, aber durch die zahlreichen Protagonisten und ihre Hintergründe (die absolut wichtig waren, um sowohl ihre Handlungen als auch die Story als solche zu verstehen...). Mehr Seiten hätten der Story mehr Tiefe gegeben oder das Auslassen der einen oder anderen Person hätte sicher nicht geschadet. Beides hätte die gut durchdachte Story besser zur Geltung gebracht. Als Fazit... Serkalow könnte gute Geschichten schreiben, wenn er sich auch den Raum dazu geben würde. Andererseits kann er auch, wenn er nicht versucht moralisch zu sein (und das soll an sich keine Wertung im negativen Sinne darstellen), gut unterhalten.
Seine Ankündigung mehr über Vakkerville zu schreiben hat er meines Wissens bisher noch nicht wahr gemacht (und SPIEGELGRUND hat auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel)
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