Freitag, 11. November 2022

Emma Haughton: The Dark (Hörbuch)(Rezension)

Ein Mord – zwölf Verdächtige – vierundzwanzig Stunden Dunkelheit! Notärztin Kate North zögert nicht lang, als sie das Angebot erhält, auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis einzuspringen und den Stationsarzt Jean-Luc zu ersetzen, der bei einem tragischen Unfall im Eis ums Leben gekommen ist: Sie ist am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen und will nur noch weg. Doch bald schließt der gnadenlose Winter die 13-köpfige Crew in der Forschungsstation ein, und die monatelange Dunkelheit bringt nach und nach alle an ihre Grenzen. Schließlich beginnt Kate zu ahnen, dass Jean-Lucs Tod gar kein Unfall war. Je mehr Fragen sie stellt, desto klarer wird: Der Mörder ist unter ihnen. Und er wird wieder töten.
Ich mag Bücher, die am Ende der Welt, sprich Arktis oder Antarktis, spielen. Irgendwie hat es mir diese Region und die Kälte angetan. Und es gibt einige Krimis/Thriller, die in dieser Gegend spielen. Wie hätte ich bei THE DARK also nein sagen können ... auch wenn ich diesmal zum Hörbuch gegriffen habe.
Am Anfang kam mir vieles sehr bekannt vor, ich hatte sogar den Eindruck, ich hätte das Buch bereits gelesen. Zumindest die Ausgangssituation war mir sehr vertraut. Inzwischen kann ich das wohl als Deja-Vu abhaken, ich konnte kein Buch finden, das vergleichbar wäre, sieht man von Rudimenten der Allgemeinsituation aus.
Nach dieser kleinen Irritation konnte ich mich aber ganz auf das Buch konzentrieren und ... ich habe es nicht bereut. Tatsächlich wird dem Leser (oder Hörer) ein unterhaltsames, spannendes Bäumchenwechseldichspielchen präsentiert, mit überraschenden Wendungen, Enthüllungen und einer durchaus überzeugenden Story. Hat jeder auf der Station etwas zu verbergen? Warum reagiert Stationsleiterin Sandrine so merkwürdig (und das bei fast allen Situationen, die eine starke Hand verlangen). Neben dem Setting wirken auch die Charaktere (auf gewisse Art glaubwürdig, wenn sie auch etwas merkwürdig sind, aber vielleicht liegt das auch am Ort ... vielleicht muss man seltsam sein, um in der Arktis arbeiten zu können, oder man wird durch den Arbeitsplatz merkwürdig ... oder der Leser wünscht sich seltsame Charaktere an seltsamen Orten). Der einzige Schwachpunkt mag vielleicht Kate sein, die nicht immer eine sympathische Protagonistin ist und manchmal eher das Gegenteil bewirkt ... leider ist sie die Erzählerin, ich verrate also nicht viel, wenn ich sage, dass sie überlebt (aber ich kann zumindest versprechen, dass es mehr als einen Toten gibt und manche Dinge aus der Vergangenheit wieder ans Tageslicht kommen). Vielleicht hilft aber auch die Erzählweise durch eine direkt betroffene Person über einige Schwächen und Logikfehler (und Ungereimtheiten) hinwegzusehen.
THE DARK ist nicht perfekt, aber ein guter Thriller, der mir das bietet, was ich von einem Thriller erwarte: Gute Unterhaltung. Und das habe ich bekommen.
Wer Freude an Thrillern mit ungewöhnlichem Setting nach Agatha Christie-Manier (... und dann gabs keines mehr...) hat, wird auch hier seine Freude haben. Und Cornelia Röser, die Sprecherin dieses Buchs schafft es problemlos, dass man als Zuhörer die Umgebung vergisst ...

1 Kommentar:

  1. Hallo Martin,

    Thriller, die am Ende der Welt oder am Gipfel der Welt spielen mag ich auch sehr gerne. :D Deshalb ist das Buch hier eingezogen. Und alles was mit Kälte zutun hat, finde ich in Spannungsliteratur sehr faszinierend. Schön, dass du gut unterhalten wurdest. Genau das erwarte ich mir von diesem Buch auch.

    Liebe Grüße
    Nicole

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