Montag, 29. Juli 2024

Katherine Webb: Die Morde von Salisbury (Rezension)

Ein nie aufgeklärter Mord rührt an alte Wunden
Es ist ein unerträglich heißer Sommer in der Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands. In einem ausgetrockneten Flussbett wird die Leiche des vor Jahren verschwundenen Lee Geary gefunden. Sein Schicksal war 2011 eng mit dem Fall der zwanzigjährigen Holly Gilbert verflochten, die damals von einer Brücke stürzte. Ihr Tod war ein Medienmagnet, die Leute wollten Gerechtigkeit für Holly, sie wollten einen Schuldigen. Rasch wurden drei Verdächtige festgenommen, und Geary war einer davon. Alle drei starben damals innerhalb weniger Monate nach Holly. In der sengenden Hitze versuchen Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad einen kühlen Kopf zu bewahren und die Fäden der Cold Cases zu entwirren. Dabei graben sie alte Geheimnisse aus, die viele lieber unentdeckt gelassen hätten.

Nach DER TOTE VON WILTSHIRE ist DIE MORDE VON SALISBURY der zweite Fall, in der Lockyer und Broad ermitteln dürfen. Und das System, das bereits beim Vorgänger funktioniert hat wird beibehalten. Und so wird ein Whodunit-Krimi mit großem Unterhaltungswert und vielen Fragezeichen geboten. Vielleicht kommt Broad etwas zu kurz, aber es gibt Andeutungen, die in folgenden Bänden interessant werden könnten. Aber vorerst haben es die beiden sympathischen Ermittler mit einem Cold Case zu tun, der mehr Fragen aufwirft, als er Antworten liefert und fast jeder Ermittlungsansatz führt irgendwann ins Leere. Dabei ist es nicht so, dass der Leser mehr weiß und er tappt genauso im Dunklen wie die Ermittler, oder folgt seiner eigenen Fährte. Vielleicht ist das Ende dann ein bisschen konstruiert, aber ich fand es passend zum Rest des Romans und so irgendwie stimmig.
Ein Krimi, der seinen eigenen Weg geht ... scheinbar Cosy, aber dann doch wieder nicht, erst englischer Landkrimi, dann alles andere als klassisch. Actionarm, aber auf angenehme Art spannend, ein leiser Roman, den man doch begierig zu Ende lesen möchte.
Die Ermittler haben ihre eigenen Probleme, die jedoch nicht so vordergründig sind, auch wenn man nie sicher sein kann, ob es nicht doch Verbindungen zum Fall gibt. Aber die beiden ermitteln und lassen sich nicht zu sehr von ihrem Privatleben unterkriegen.
Ich bin gespannt wie es weiter geht. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.