London 1895. Auf Bitten seiner früheren Nemesis Sherlock Holmes, mit dem ihn aktuell ein angespannter Waffenstillstand verbindet, wird Professor Moriarty erneut detektivisch tätig. Der Grund ist ebenso simpel wie bestürzend: Ein beruflicher Konkurrent Holmes' wurde überfallen und schwer verletzt, und Dr. Watson ist dringend tatverdächtig. Bei ihren Recherchen stoßen Moriarty und Molly Miller schon bald auf die Familie Cavendish-Smythe, Teemagnaten mit politischen Ambitionen und einigen dunklen Geheimnissen.
MORIARTY TRINKT TEE ist der zweite Fall mit Professor Moriarty von Oliver Hoffmann. Im Vergleich zu MORIARTY UND DER SCHLÄCHTER VON LONDON verliert der Nachfolger aber etwas von seiner Faszination und macht die Schwächen, die bereits im ersten Teil ersichtlich waren, deutlicher und störend.
Moriarty und seine Entourage sind sehr unterhaltsam, sind aber bereits bekannt so dass ein gewisser Unterhaltungswert nach wie vor vorhanden ist, aber das reicht nicht um über den Rest des Buchs hinweg zu sehen. Die eigentliche Mörderjagd wirkt sehr theoretisch und lässt kaum Spannung aufkommen. Auch das Ende, das vermutlich überraschend sein sollte löst nicht einmal einen Aha-Effekt hervor sondern reiht sich eher in ein SCHON WIEDER-Gefühl ein ... manche Dinge sollte man nicht versuchen zu wiederholen. MORIARTY UND DER SCHÄCHTER VON LONDON hatte noch einen gewissen Unterhaltungswert, den Oliver Hoffmann hier vermissen lässt. Sprachlich passt es nicht, es fehlt etwas an charakterlicher Tiefe und auch wenn man viel über das viktorianische London erfährt ... das ist nicht der Grund warum ich einen historischen Roman lese zumal diese Informationen doch etwas aufgesetzt wirken und für die Handlung nicht von Nöten sind und eher davon ablenken. Um eine passende Atmosphäre wäre es sinnvoller gewesen diese nebenbei zu erwähnen und nicht so, als ob sie von einer Lehrerin doziert werden, denn das ist die Erzählerin wirklich nicht, da wäre eine sprachliche Anpassung wünschenswert gewesen.
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