Mittwoch, 3. Januar 2024

Anton Serkalow: Die Fährte des Wendigo (Rezension)

Die Witwe Helen Burkfield lebt auf einer kleinen Pferderanch. Als ihre Tochter Crystal verschwindet und die Spur direkt ins Indianergebiet führt, macht sich Helen auf die aussichtslos erscheinende Suche. Sie nimmt die Hilfe von Threefeathers an, einem Krieger, der dem gleichen Stamm angehört, der ihren Mann ermordet haben soll. Gemeinsam folgen die beiden der mysteriösen Fährte. Schon bald muss Helen erkennen, dass Crystal von einem blutrünstigen Dämon entführt wurde.
Dass Serkalow Westernhorror (Oder Horrorwestern) kann, hat er ja mit seiner als Selfpublisher erschienen Reihe NIGHTHUNTER bewiesen. Von seiner hochgelobten VAKKERVILLE-Trilogie war ich weniger begeistert, obwohl ich da wohl eine der wenigen Ausnahmen bin. Aber ich hatte hohe Hoffnungen an DIE FÄHRTE DES WENDIGO, da ich hoffte, dass der Autor wieder zu seinen Wurzeln zurückfinden würde und mich mit einem eher seltenen Genre zu erfreuen. Und jetzt beginnt der Teil, der etwas schwierig wird. Am Einfachsten kann ich sagen: Es war nicht so gut wie NIGHTHUNTER (wenn man den schlechtesten Teil der Reihe als Referenz verwendet), aber es war nicht so enttäuschend wie die VAKKERVILLE-Trilogie. Das Westernsetting wurde gut beschrieben und sehr lebhaft vor Augen gesetzt. Wer Serkalow kennt (und wer sich gerne an Westernhorror versuchen möchte sollte an der NIGHTHUNTER-REIHE nicht vorbei gehen) darf eine eine spannende und gut aufgebaute Story erwarten, die neben durchaus gelungenen Schock- und Gruselmomenten auch mit ein paar überraschenden Wendungen aufwarten kann. Serkalow legt ein gewohnt hohes Erzähltempo vor, das man sich gut als Kinofilm vorstellen kann. Bombastische Szenen, getragene Musik ... fast perfekt ... nur ... so genial der Roman auch sein könnte, und so rasant und flüssig er geschrieben ist, und auch wenn ich durchaus unterhalten wurde ... die wechselnden Erzählperspektiven und die oberflächlich erscheinenden (manchmal auch klischeehaften) Charaktere, haben es mir schwer gemacht, mich in die Geschichte hineinzufinden. Ja, ich wurde unterhalten, aber ich habe nicht mitgefiebert. Und so kann ich sagen, dass DIE FÄHRTE DES WENDIGO nicht zu Serkalows besten Werken zählt, aber auch nicht den Tiefpunkt seines Schaffens darstellt ... irgendwie ist es dazwischen.
DIE FÄHRTE DES WENDIGOS bildet den siebten Band der Reihe HORROR WESTERN des BLITZ-Verlags, aber es handelt sich um eine Reihe, die ein Genre vereint und Bücher verschiedener Autoren vereint, die nicht aufeinander aufbauen und eine Ansammlung von Einzelbänden darstellen. Da ich aber bisher nicht viel WESTERNHORROR gelesen habe, bin ich nicht abgeneigt zu sehen wie andere Autoren das Thema auffassen.

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