Montag, 21. August 2023

Tom Sharpe: Trabbel für Henry (Rezension)

Henry Wilt ist befördert worden. Das Leben könnte wundervoll sein, wäre da nicht seine stramm alternative Ehefrau Eva mit den jüngst geborenen Vierlingen. Gerade als er Trost bei der netten Untermieterin suchen will, gerät Henry in eine wilde Terroristenjagd. Zu allem Unglück sitzt ihm nun außerdem Inspektor Flint im Nacken, der noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hat...
TRABBEL FÜR HENRY ist sozusagen die Fortsetzung zu PUPPENMORD. Und auch wenn dieses durchaus unterhaltsam war und zu den besten Büchern von Sharpe zählt, so muss ich sagen, dass mir TRABBEL FÜR HENRY besser gefallen hat, beziehungsweise dem Humor noch eine Schippe draufgelegt wird. Andererseits ist noch viel Luft nach oben und einiges an Potential wird meiner meiner nach nicht ganz genutzt. Henry und seine Frau sind ja bereits bekannt, ebenso wie Henrys Kollegen und der eine oder andere Polizist (die allerdings nur eine geringe Rolle spielen, immerhin geht es hier um Terrorismus, da müssen andere Geschütze aufgefahren werden). Aber es sind die neuen Charaktere, die das Buch unterhaltsam machen, auch wenn Henry sich in die Höhen der Verschwörungstheorien windet und jeden in Verzweiflung treibt. Aber das kennt man ja. Allerdings hat sich der Gute vermehrt und seine Töchter sind nicht weniger gut, trotz der ernsten Lage in der sie sich befinden (könnten, wenn es sich um ein Buch eines anderen Autoren handeln würde).
Sharpe-Freunde bekommen das, was man erwarten darf (wenn auch mit geringerer sexueller Note, auch wenn diese nicht ganz fehlt): Skurrile Charaktere, die von noch skurrileren Charakteren oder Begebenheiten überfordert werden. Humor, der einst durchaus als Meisterwerk gelten mochte, inzwischen aber leicht antiquiert daher kommt (was aber auch zum Amüsement des Lesers in der jetzigen Zeit beiträgt) und Charaktere, die man nicht unbedingt lieb haben kann (und muss).
Wer seinen Spaß an Puppenmord hatte wird hier erst recht auf seine Kosten kommen.

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