Die Einwohner des kleinen englischen Ortes Cotton Abbas haben ein Problem: Immer mehr Neureiche zieht es in das florierende Dörfchen - und das gefällt bei Weitem nicht jedem. Bald nach ihrer Ankunft erhalten die Neuankömmlinge anonyme Briefe, prall gefüllt mit dunklen Geheimnissen und dreckiger Wäsche. Unter den Einwohnern wachsen Hass und Niedertracht. Anonyme Nachrichten sind eine Sache, doch bald schon stören noch ernsthaftere Ereignisse den Frieden in Cotton Abbas: ein Mord, ein Selbstmord und ein mysteriöses Verschwinden. Höchste Zeit, dass Gervase Fen, Literaturprofessor und Detektiv aus Leidenschaft, heranzitiert wird, um sich des Falles anzunehmen. Getarnt als geheimnisvoller Mr. Datchery beginnt er mit den Ermittlungen ...
ANONYME BRIEFE ist der achte Fall mit Literaturprofessor Gervase Fen und nicht unbedingt ein Meisterwerk. Es scheint sich abzuzeichnen, dass die Krimis etwas schwächer werden, denn bereits der 7. Fall war nicht mehr ganz überzeugend. Aus meiner Sicht jedenfalls. Dabei hat die Reihe sehr vielversprechend angefangen. Nur ... das witzigste an ANONYME BRIEFE wird im Klappentext vorweggenommen, denn auch wenn klar wird, dass sich Gervase Fen inkognito in Cotton Abbas befindet, geht doch etwas an Spannung verloren... von der es sowieso wenig gibt, auch wenn der Aufhänger eigentlich ganz nett ist. Die Bewohner des Dorfs werden interessant und glaubwürdig beschrieben und wenn ich es mit einem Bunburry- oder Hamish McBeth-Roman zu tun hätte, würde mir alleine das schon genügen, aber für Gervase Fen ist mir das zu wenig, das bin ich anders gewohnt, vor allem weil der Literaturprofessor selbst nur eine Randfigur darstellt. Und so zieht sich der "Krimi" etwas, es dauert lange bis der Leser die Zusammenhänger erkennt, langatmig und spannungsarm zieht sich das Geschehen dahin und auch wer den Humor der Fen-Romane liebt wird diesbezüglich enttäuscht werden.
Anonyme Briefe ist zu wenig Gervase Fen, zu wenig Krimi im Allgemeinen und selbst für die Charakterisierung einer Dorfgemeinde etwas zu langweilig. Muss man nicht gelesen haben.
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