Christian Endres: Die Prinzessinnen - Fünf gegen die Dunkelheit (Rezension)

Aus dem Schloss … in die Schlacht Seit Jahren kämpfen sich die ehemaligen Königstöchter Aiby, Mef, Decanra und Cinn als Söldnerinnen durch eine Welt voller Monster und Mistkerle. Die Prinzessinnen haben sich den Ruf einer knallharten Truppe erworben. Mit Schwert und Streitaxt treten sie Räubern, Werwölfen, Ogern, Kobolden und Drachen entgegen. Das Retten junger Thronerbinnen in Nöten ist außerdem ihr Fachgebiet. Prinzessin Narvila aus den Händen einer Bande Gesetzloser zu befreien, scheint also ein Auftrag unter vielen zu sein. Doch dann erklärt Narvila, dass sie fortan selbst über ihr Schicksal bestimmen und sich den Prinzessinnen als Söldnerin anschließen will – mit allen finsteren und blutigen Konsequenzen … Actiongeladene, mitreißende und epische Grimdark-Fantasy mit starken Antiheldinnen zwischen The Witcher, Die drei Musketiere, Charlie’s Angels und Red Sonja.
Beginnen wir am Anfang. GRIMDARK? WTF is GRIMDARK? Ich hatte keine Ahnung und Wikipedia weiß auch nicht alles, oder behält manches Wissen für sich (zumindest was die deutsche Version anbelangt). Die englische Wikpedia ist da schon aussagekräftiger:
Grimdark is a subgenre of speculative fiction with a tone, style, or setting that is particularly dystopian, amoral, and violent. The term is inspired by the tagline of the tabletop strategy game Warhammer 40,000: "In the grim darkness of the far future there is only war."
Okay das klingt ja mal nicht schlecht. Und habe ich Grimdark Fantasy schon gelesen? Habe ich. Auch George R. R. Martins Das Lied von Eis und Feuer gehört dazu, aber das habe ich nicht gelesen (auch wenn ich die TV-Serie dazu sehr gemocht habe). Aber ich habe Mark Lawrence gelesen, der ebenfalls in dieses Genre gehört. Mark Lawrence konnte mich nicht begeistern, aber ich habe das Buch auch nicht freiwillig angefordert. Anders war es nun bei FÜNF GEGEN DIE FINSTERNIS, dem ersten Teil der Prinzessinnen-Reihe von Christian Endres. Das klang durchaus interessant. Und ich gebe zu, dass das Potential für eine interessante Geschichte/Serie gegeben ist, auch wenn ich nicht ganz von der Geschichte überzeugt war. Der Beginn ist vielversprechend, eine Prinzessin wird von einer Gruppe Söldnerinnen befreit und schließt sich diesen an. Was folgt ist sozusagen die Lehrzeit. Also keine Neuerfindung des Rads, aber das verlangt ja niemand. Die Prinzessinnen sind ein bunter Haufen, mit eigenen Hintergründen, die man im Laufe des Romans auch erfährt. Diese "Heldinnen" stellen auch das Highlight des Romans dar, zusammen mit Narvila. Interessante Charaktere mit Tiefe, deren Beweggründe und Verhaltensweisen durchaus nachvollziehbar sind. Irgendwie Heldinnen, und dann doch irgendwie normal, bzw. mit Schwächen.
Was mich weniger überzeugt hat war die Handlung selbst, welche dann doch eine Aneinanderreihung von Kämpfen unterschiedlicher Größe ausartet und dadurch weniger für Spannung sorgt. Da wäre weniger mehr gewesen.
Vollkommen überzeugt hat mich FÜNF GEGEN DIE FINSTERNIS nicht, aber die "Heldinnen" haben auf ihre Art durchaus für Unterhaltung gesorgt. Ich bin nicht abgeneigt weiter zu lesen...