Dienstag, 4. Mai 2021

Christoph Heiden: Sünderblut (Rezension)

Nachdem die brutal zugerichtete Leiche eines Verdächtigen, der bei einer Schlägerei einen Mann halb tot geprügelt hat, in einem Fluss auftaucht, stehen die Kommissare Henry Kilmer und Linda Liedke vor einem Rätsel: Die Kehle wurde durchgeschnitten und ein seltsames Zeichen befindet sich auf der Haut. Obwohl alle Kollegen von Treibgutverletzungen ausgehen, ist sich Kilmer sicher, dass das mysteriöse Zeichen vom Täter in die Haut eingeritzt wurde. Als eine weitere Leiche auftaucht, bestätigt sich sein Verdacht und sie erkennen bald, dass sie es mit einem gefährlichen Serienmörder zu tun haben. Für das ungleiche Ermittlerduo beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Doch der empathische Kilmer droht sich in dem Fall zu verlieren – denn die Geister seiner Vergangenheit scheinen ihn eingeholt zu haben …
Sünderblut bietet auf der einen Seite einen klassischen Thriller, der mit seinen Spannungselementen überzeugen kann und an den Nerven des Lesers sägt. Die beiden Ermittler, allen voran Henry Kilmer, sind sympathisch, harmonieren gut miteinander und scheinen keine besonderen psychologischen Auffälligkeiten zu haben. Henry ist ein Einzelgänger, der sich auch privat gerne mit (literarischen) Mördern auseinandersetzt. 
Die beiden Ermittler stehen nicht sehr im Vordergrund, der Leser wird ganz von der Handlung gefangen genommen und hin und wieder auch auf falsche Fährten gesetzt (was ich teilweise auch sehr amüsant fand, vor allem wenn Henry von einer Idee besessen ist, die unbedingt etwas mit dem fall zu tun haben muss ... seiner Meinung nach)
Der Thriller ist eine explosive Mischung aus actionreichen Szenen und ruhigeren Momenten.
Man würde gerne mehr von Henry Kilmer lesen.

Was mich anfangs etwas abgeschreckt hat:
Ein Serienmörder und ein junger Kommissar, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird … Der düstere und rasante Krimi für Fans von Gerlinde Friewald

Das klingt schon sehr reißerisch und ist auch nicht mehr neu. Es scheint normal zu sein, dass heutzutage Ermittler von ihrer Vergangenheit eingeholt werden, als ob das normal wäre. Manchmal ist es interessant (wie in diesem Fall), manchmal nicht.
Und was die Bücher von Gerlinde Friewald anbelangt .. bisher kenne ich nur Narbenfrau und davon bin ich kein Fan. Christoph Heiden ist besser ... viel besser, jedenfalls soweit es diese beiden Bücher betrifft. 

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