Woher stammen die Zwerge und Riesen, Walküren und Hexen, die unsere Kindermärchen bevölkern? Was hat Frau Holle mit dem alten Barbarossa im Kyffhäuser zu tun, und wer ist eigentlich der Klabautermann?
Paul Herrmann erzählt von Zauberei, Göttern und Naturgeistern ebenso wie vom Ursprung des Seelenglaubens der Germanen und eröffnet einen Blick auf eine faszinierende, vergessene Welt.
Eintauchen in die vielschichtige Welt der germanischen Mythen
Nach Von der Finsternis ins Licht ist das nun das zweite Werk, das ich von Paul Herrmann gelesen habe. Nachdem ich durch die nordische Sagenwelt "vorgewarnt" wurde, waren die Erwartungen an dieses Buch andere.
Und ich weiß nicht ob es daran lag oder tatsächlich am Buch selbst, aber ich wurde angenehm überrascht, obwohl sich Vom Anfang und Ende der Welt vom Aufbau her nicht viel von Von der Finsternis ins Licht unterscheidet.. Und doch ... kann ich den Unterschied nicht benennen. Vielleicht liegt es daran, dass die germanischen Sagen vertrauter sind, die Orte der Geschichten bekannter. Und vielleicht weil die Materie vertrauter ist wirkt es geordneter (oder mich haben die nordischen Sagen mit ihrer Vielfalt erschlagen. Vielleicht sollte ich eine Neubewertung des Buchs erwägen).
Vom Anfang und Ende der Welt stellt die zahlreichen germanischen Götter vor, ihre Beziehungen zu einander und regionale Unterschiede. Daneben zitiert Herrmann ältere Quellen (u. a. von diversen Römern mit ihren Beobachtungen der germanischen Gebräuche).
Und mich hat doch die eine oder andere Legende überrascht, vor allem in Bezug auf Werwölfe (bei denen es sich nicht nur um Männer handelt, die sich bei Vollmond in Wölfe verwandeln) oder Frau Holle.
Trotzdem... auch wenn mir die germanischen Sagen besser gefallen haben als die nordischen, leicht zu lesen ist der Text nicht. Das erschwert das Lesevergnügen und jeder, der eine Nacherzählung des germanischen Sagenguts erwartet hat wird seine Enttäuschung erleben.
Wer sich aber durch das teilweise trocken geschriebene Buch gequält/gekämpft hat, wird mit einer Menge an neuem und verloren gegangenem Wissen belohnt werden.
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