Der Fall Charles Dexter Ward wurde 1927 geschrieben und erst nach Lovecrafts Tod 1941 im Magazin Weird Tales publiziert. Der Roman beginnt wie eine Beschreibung Neuenglands mit historischen Anekdoten und Ereignissen. Lovecraft beschreibt ausführlich, aber nie langweilend, das Szenario, bevor er den Leser langsam an das Unheimliche heranführt. Dabei deutet er anfangs nur an und erzielt mit angeblich authentischen historischen Belegen und einer nüchternen Erzählweise eine beklemmende Stimmung, die das wahre Grauen erst nach und nach offenbaren.
Leise und ruhig wächst das Grauen, es schleicht sich in die Gedanken des Lesers ein und kommt dabei ohne brutale oder blutige Beschreibungen aus.
Lovecraft gelingt ruhiger Horror, der erst Gruselt und dann das Fürchten leert.
Es mag nicht jedermanns Geschmack sein, ich selbst habe lange gebraucht um Zugang zu Lovecrafts Werken zu bekommen, aber inzwischen gehört er zu meinen Lieblingsautoren, der sich gut in der jetzigen nebligen Jahreszeit lesen lässt.
So bedrohlich wie Nebel wirkt Der Fall Charles Dexter Ward, dass man sich dem Grauen kaum entziehen kann (und will). Für mich ist das eine der besten Geschichten Lovecrafts (und meines Wissens auch die längste)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.