Keine 100 Meter von einem der letzten Straßenstriche Wiens wird ein 80-Jähriger ermordet. Der Täter, ein Zuhälter, ist schnell gefunden – aber damit hört das Sterben nicht auf! Bald ermittelt Fina Plank in mehreren Mordfällen an 80-jährigen Männern. Obwohl die Opfer sich offenbar nicht kannten, ist Fina überzeugt, dass sie mehr als nur ihr Alter verbindet. Auch scheint der gesprächigste Zeuge an der entscheidenden Stelle zu schweigen – weil er um sein Leben fürchtet?
Während sich das mörderische Räderwerk immer schneller dreht, wird bei Fina eine böse Ahnung zur Gewissheit: Bislang hat der geheimnisvolle "Kuckuck" seine Taten in den Mordserien anderer versteckt – aber jetzt will er nicht länger auf passende Gelegenheiten warten, um sein Werk zu vollenden …
Martins Buchgelaber
Rezensionen, Rezensionen, Rezensionen
Freitag, 28. März 2025
Donnerstag, 27. März 2025
Wole Talabi: Shigidi - Raub im Britischen Museum (Rezension)
Afrikanische Mythologie trifft auf Londoner Urban Fantasy
Shigidi, der Gott der Albträume, will eigentlich nur eins: seine Zeit mit dem Succubus Nneoma genießen. Doch die Mächtigeren seines Pantheons haben andere Pläne für ihn, und wenn er seine Freiheit erlangen will, muss er ihnen gehorchen. Er erhält den Auftrag, ein mächtiges Artefakt aus dem Britischen Museum zu stehlen und in seine Heimat zurückzubringen. Für Nneoma kann er seinen düsteren Ursprung hinter sich lassen, er kann sogar ein Meisterdieb werden. Aber kann er die Götter retten? Und will er das überhaupt?
»einer der TOP 10 der Fantasy- und SF-Romane« so ließ das die Washington Post 2023 verlauten. Ich habe mich, nachdem ich SHIGIDI gelesen habe eher gefragt: Hat das Jahr 2023 nichts besseres geboten? Ich kann das kaum glauben.
"Nigerianische Mythologie und Postkolonialismus treffen auf Londoner Urban Fantasy." Das klingt durchaus interessant und für den durchschnittlichen Mitteleuropäer sehr exotisch. Griechisch/Römische Mythologie oder die skandinavischen Götterepen, damit ist man vertraut, aber was der Schwarze Kontinent zu bieten hat, ist tatsächlich so unbekannt wie es der Kontinent für die einstigen (europäischen) "Entdecker war. Und dabei hat der Kontinent einiges zu bieten.
Als Orishas werden die Götter in der Religion der Yoruba und in den darauf beruhenden afroamerikanischen Religionen (u. a. Santeria oder Vodoun). Shigidi ist so ein Orisha, der Gott der Alpträume. Ein ungewöhnlicher Held, aber als Held muss man ihn bezeichnen, ebenso wie seine Partnerin Nneoma. Stoff für einen ungewöhnlichen UrbanFantasyroman ist also gegeben. Aber so ganz konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Die Zeitsprünge fand ich nervig, und trotz einiger guter Ideen (Orishasm, die in einer Geisterfirma arbeiten) kam kaum Spannung auf. Das konnte auch Aleister Crowley nicht ändern, den ich in diesem Roman tatsächlich als den Besten Nebendarsteller bezeichnen würde, gegen den die Götter nur erblassen. Frauen haben es zudem schwer, weil sie alle einfach nur schön sind und das muss auch extrem oft und wortreich erwähnt werden. Das ist schon fast eine Fixierung und macht die Existenz eines Succubus auch lächerlich. Wozu mich einem Dämon hingeben, wenn es nur schöne Frauen gibt (aber was weiß ich schon...). Und wenn man schon von Dämonen spricht .... Nneoma war schon extrem sexbesessen. Oka, das mag man von einem Succubus erwarten, aber was zu viel ist ist zu viel, da wäre weniger besser gewesen (oder ein anderer Charakter). Die Geschichte war so übersexualisiert, dass der Raub fast nebensächlich war. Die Intrigen in der Geisterfirma waren unterhaltsam, davon hätte ich gerne mehr gelesen (dafür weniger über die eigentlichen Protagonisten), aber sonst ... gute Ideen, gute Vorlagen (die Religion der Yoruba) aber genutzt wurde davon nichts. Zu viel Sex, zu wenig Spannung und der RAUB IM BRITISCHEN MUSEUM ... nebensächlich.
Ganz klar kann ich sagen, dass es wünschenswert wäre mehr Fantasy aus Afrika lesen zu dürfen, ich bin mir sicher, davon gibt es auch Lesenswertes. SHIGIDI gehört nicht dazu.
Shigidi, der Gott der Albträume, will eigentlich nur eins: seine Zeit mit dem Succubus Nneoma genießen. Doch die Mächtigeren seines Pantheons haben andere Pläne für ihn, und wenn er seine Freiheit erlangen will, muss er ihnen gehorchen. Er erhält den Auftrag, ein mächtiges Artefakt aus dem Britischen Museum zu stehlen und in seine Heimat zurückzubringen. Für Nneoma kann er seinen düsteren Ursprung hinter sich lassen, er kann sogar ein Meisterdieb werden. Aber kann er die Götter retten? Und will er das überhaupt?
»einer der TOP 10 der Fantasy- und SF-Romane« so ließ das die Washington Post 2023 verlauten. Ich habe mich, nachdem ich SHIGIDI gelesen habe eher gefragt: Hat das Jahr 2023 nichts besseres geboten? Ich kann das kaum glauben.
"Nigerianische Mythologie und Postkolonialismus treffen auf Londoner Urban Fantasy." Das klingt durchaus interessant und für den durchschnittlichen Mitteleuropäer sehr exotisch. Griechisch/Römische Mythologie oder die skandinavischen Götterepen, damit ist man vertraut, aber was der Schwarze Kontinent zu bieten hat, ist tatsächlich so unbekannt wie es der Kontinent für die einstigen (europäischen) "Entdecker war. Und dabei hat der Kontinent einiges zu bieten.
Als Orishas werden die Götter in der Religion der Yoruba und in den darauf beruhenden afroamerikanischen Religionen (u. a. Santeria oder Vodoun). Shigidi ist so ein Orisha, der Gott der Alpträume. Ein ungewöhnlicher Held, aber als Held muss man ihn bezeichnen, ebenso wie seine Partnerin Nneoma. Stoff für einen ungewöhnlichen UrbanFantasyroman ist also gegeben. Aber so ganz konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Die Zeitsprünge fand ich nervig, und trotz einiger guter Ideen (Orishasm, die in einer Geisterfirma arbeiten) kam kaum Spannung auf. Das konnte auch Aleister Crowley nicht ändern, den ich in diesem Roman tatsächlich als den Besten Nebendarsteller bezeichnen würde, gegen den die Götter nur erblassen. Frauen haben es zudem schwer, weil sie alle einfach nur schön sind und das muss auch extrem oft und wortreich erwähnt werden. Das ist schon fast eine Fixierung und macht die Existenz eines Succubus auch lächerlich. Wozu mich einem Dämon hingeben, wenn es nur schöne Frauen gibt (aber was weiß ich schon...). Und wenn man schon von Dämonen spricht .... Nneoma war schon extrem sexbesessen. Oka, das mag man von einem Succubus erwarten, aber was zu viel ist ist zu viel, da wäre weniger besser gewesen (oder ein anderer Charakter). Die Geschichte war so übersexualisiert, dass der Raub fast nebensächlich war. Die Intrigen in der Geisterfirma waren unterhaltsam, davon hätte ich gerne mehr gelesen (dafür weniger über die eigentlichen Protagonisten), aber sonst ... gute Ideen, gute Vorlagen (die Religion der Yoruba) aber genutzt wurde davon nichts. Zu viel Sex, zu wenig Spannung und der RAUB IM BRITISCHEN MUSEUM ... nebensächlich.
Ganz klar kann ich sagen, dass es wünschenswert wäre mehr Fantasy aus Afrika lesen zu dürfen, ich bin mir sicher, davon gibt es auch Lesenswertes. SHIGIDI gehört nicht dazu.
Mittwoch, 26. März 2025
Dayton Ward: Star Trek – The Next Generation: Perspektiven (Rezension)
Ein aufregendes neues Crossover-Abenteuer mit den Helden aus „Star Trek: The Next Generation“ und „Star Trek: Deep Space Nine“, von New-York-Times-Bestseller-Autor Dayton Ward! 2369: Kurz nachdem die Sternenflotte einen Angriff der Cardassianer auf ein System der Föderation vereitelt hat, gibt die Regierung auf Cardassia den Befehl, die fünfzigjährige Besatzung des Planeten Bajor zu beenden. Die neu eingesetzte bajoranische Regierung bittet die Föderation um Hilfe. Sie soll eine Vermittlerrolle einnehmen, den Abzug regeln und klären, welche Reparationszahlungen die brutalen Unterdrücker Bajor schuldig sind. Obwohl er selbst noch immer mit seinem jüngsten Trauma, der Festnahme und Misshandlung durch einen cardassianischen Verhörspezialisten, zu ringen hat, wird Captain Jean-Luc Picard vom Sternenflottenoberkommando abgestellt, die heiklen Verhandlungen auf Terok Nor zu führen, der mächtigen cardassianischen Raumstation, die nach wie vor im Orbit von Bajor schwebt. Während diese wichtigen Friedensgespräche ihren Lauf nehmen, erhält Ensign Ro Laren einen Hilferuf von einem längst tot geglaubten Freund, der ein gefährliches Geheimnis aus dem Inneren des cardassianischen Raums zutage bringt. Picard und die Besatzung des Raumschiffs Enterprise müssen verhindern, dass ein interstellarer Zwischenfall den tödlichen Konflikt zwischen der Föderation und den Cardassianern erneut ausbrechen lässt und damit alle Hoffnung auf Gerechtigkeit für das Volk von Bajor zunichtemacht …
Dienstag, 25. März 2025
Antonio Pigafetta: An Bord mit Magellan (Rezension)
Nur wenige Mitglieder der Crew überlebten die erste historisch belegte Umsegelung der Erde. Einer von ihnen war der italienische Ritter Antonio Pigafetta, der seine abenteuerlichen Erlebnisse in einem detaillierten und farbenfrohen Reisebericht schilderte. In Christian Jostmanns feinfühliger Übersetzung des Originaltextes lässt sich dieser Klassiker der Reiseliteratur nun wieder auf Deutsch entdecken.
Ferdinand Magellan stach im Auftrag der spanischen Krone in See, um eine Westroute zu den sagenhaften Gewürzinseln, den Molukken, zu finden. Mit an Bord war Antonio Pigafetta, der während der dreijährigen Reise fleißig Tagebuch führte. Stoff dafür gab es mehr als genug. Eindrücklich schildert er den entbehrungsreichen Alltag auf den Schiffen, all die Gefahren und Abenteuer sowie den Kampf gegen die Elemente, den die Besatzung durchstehen musste. Vor allem aber erzählt er von seinen zahlreichen Begegnungen mit den Menschen anderer Kulturen: den Tupi im heutigen Brasilien, den Tehuelche Patagoniens, den Chamorros auf Guam, den Visayern auf den heutigen Philippinen, den Einwohnern Mindanaos, Borneos, der Molukken und Timors. Mit geradezu ethnologischem Blick und erstaunlich einfühlsam beobachtete Pigafetta genau, was er sah, stellte mit Hilfe von Dolmetschern Fragen und lernte sogar selbst die Sprachen der Indigenen. Sein Reisebericht ist geprägt von einem neugierigen Blick auf das Fremde und zeichnet das eindrucksvolle Bild einer bunten, wilden, offenen und unbegreiflich weiten Welt.
Ferdinand Magellan stach im Auftrag der spanischen Krone in See, um eine Westroute zu den sagenhaften Gewürzinseln, den Molukken, zu finden. Mit an Bord war Antonio Pigafetta, der während der dreijährigen Reise fleißig Tagebuch führte. Stoff dafür gab es mehr als genug. Eindrücklich schildert er den entbehrungsreichen Alltag auf den Schiffen, all die Gefahren und Abenteuer sowie den Kampf gegen die Elemente, den die Besatzung durchstehen musste. Vor allem aber erzählt er von seinen zahlreichen Begegnungen mit den Menschen anderer Kulturen: den Tupi im heutigen Brasilien, den Tehuelche Patagoniens, den Chamorros auf Guam, den Visayern auf den heutigen Philippinen, den Einwohnern Mindanaos, Borneos, der Molukken und Timors. Mit geradezu ethnologischem Blick und erstaunlich einfühlsam beobachtete Pigafetta genau, was er sah, stellte mit Hilfe von Dolmetschern Fragen und lernte sogar selbst die Sprachen der Indigenen. Sein Reisebericht ist geprägt von einem neugierigen Blick auf das Fremde und zeichnet das eindrucksvolle Bild einer bunten, wilden, offenen und unbegreiflich weiten Welt.
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