HOLMES UND MORIARTY, zwei geniale Köpfe und Gegner bis aufs Blut (oder so ähnlich). Und beide müssen zusammenarbeiten. Eine geniale und vielversprechende Idee. Und natürlich ist Mycroft auch von der Partie. Da fehlt nur noch die Frau (Irene Adler), aber man muss nehmen, was man kriegen kann ... Holmes schreibt ja nie über sich selbst, das überlässt er Dr. Watson und auch Moriarty hat jemanden, der seine Sicht der Dinge beiträgt, und dabei so viel anders ist als der gebildete Dr. Watson (Primitiver vielleicht, aber nicht dumm...). Und so sind es die beiden, die über die Zusammenarbeit der beiden schlauen Köpfe schreiben.
Die Protagonisten Moran/Moriarty und natürlich Holmes/Watson sind die Stärke des Romans, von dieser Konstellation möchte man mehr lesen und durch den Perspektivwechsel wird die Geschichte auch auf eine besondere Art erzählt, was gleichzeitig für Spannung sorgt. Der Schreibstil ist flüssig (vielleicht würde Arthur Conan Doyle heute so schreiben) und man bekommt die Atmosphäre des ausgehenden 19. Jahrhunderts gut präsentiert (soweit man das beurteilen kann, in dieser Hinsicht ist man ja auch eher durch andere Bücher, Serien und Filme geprägt). Die Schwäche des Romasn stellt für mich dann aber die Handlung dar. Gareth Rubin präsentiert einen soliden Krimi, der durchaus zu unterhalten weiß und durch seine bildhaften Schilderungen fast schon filmisch zu nennen ist. Allerdings hätte ich mir bei einer Zusammenarbeit zwischen Holmes und Moriarty etwas Spektakuläreres erwartet. Ein Krimi, der Grenzen sprengt, aber das habe ich nicht bekommen. Ein netter Krimi, durchaus eines Sherlock Holmes würdig, aber ... da wäre mehr schöner gewesen. Trotzdem ein Buch, das man jedem Sherlock Holmes-Fan nahe legen kann. Über das wenig glaubwürdige Ende, das die Grenzen zum Phantastischen streift, muss man hinweg sehen (können).
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