Freitag, 4. Juli 2025

Christopher Moore: Die Bibel nach Biff (Rezension)

Im Buch der Bücher fehlen einige Kapitel: Unter den wachsamen Augen von Engel Raziel soll Biff diese Lücke füllen und alles über die Kindheit und die turbulente Jugend von Jesus Christus berichten. Biff ist der einzige glaubwürdige Zeuge dieser Zeit, schließlich ist er in all den Jahren Jesus' bester Freund gewesen und stand ihm schon zur Seite, als dieser noch versuchte, vertrocknete Eidechsen zum Leben zu erwecken ...
Bei einer Literatursendung mit Jürgen von der Lippe wurde ich auf DIE BIBEL NACH BIFF aufmerksam und seitdem (2002) wollte ich das Buch lesen... keine Ahnung warum es so lange gedauert hat, und wenn mir das Buch nicht in einem Bücherschrank über den Weg gelaufen wäre hätte ich es vermutlich immer noch nicht gelesen. Aber jetzt habe ich es und es stellt sich die Frage: Hat es sich gelohnt? Waren meine Erwartungen inzwischen ins unermessliche geraten und das Buch konnte diese nicht erfüllen?
DIE BIBEL NACH BIFF ist ein witziges Buch, das manchmal gerade noch die Kurve bekommt, um nicht absolut dämlich zu sein. Diese Art von Humor muss man mögen und ich muss sagen: Mir hat es gefallen. Manche Szenen waren einfach so doof, da muss man einfach lachen. Und nein, etwas Gotteslästerliches findet man darin nicht. Erzählt wird von Jesus', genannt Joshs, ersten Heilungen und Wiedererweckungen, sowie von Biffs wahrer Liebe zu Maria Magdalena, genannt Maggie. Nachdem Josh und Biff Nazareth, ihren Heimatort, verlassen haben, um herauszufinden, wie Josh ein guter Messias wird, besuchen sie die drei Weisen aus dem Morgenland, Kaspar, Melchior und Balthasar, bei denen sie auch jeweils mehrere Jahre in die Lehre gehen. Einfach köstlich. Das Buch ist nicht gerade dünn, aber die Zeit bei den drei Weisen hätte gerne noch länger sein dürfen. Urkomisch.
Nach ihrer langen Reise kehren Josh und Biff nach Judäa zurück, um Maggie von ihrem Ehemann zu befreien und sie in ihre Gruppe aufzunehmen. Anschließend stoßen nacheinander die zwölf Jünger zu ihnen, um die Frohe Botschaft, das Evangelium, in die Welt hinauszutragen. Dieser Teil der Geschichte ist meiner Meinung nach weniger komisch und hat mir auch nicht ganz so gut gefallen. Aber auch dieser hatte ein paar köstliche Momente, wenn Josh beispielsweise über das Wasser des See Genezareths wandelt. Zum Nachmachen nicht zu empfehlen.
Sarkastisch und nicht unbedingt theologisch korrekt, aber man erfährt doch einiges über eine Zeit Jesus, die von den offiziellen Evangelien verschwiegen wurden (manchmal wundert man sich darüber nicht). Und ohne Biffs Weisheit wären uns Zitate aus längst verschollenen Büchern des alten Testaments entgangen.
Das Warten hat sich gelohnt, ich habe mich sehr amüsiert und habe das bekommen, was ich erwartet habe. Was will man mehr.

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