Montag, 6. Oktober 2025

P. Djèlí Clark: Die toten Katzen-Assassinen

DIE TOTEN KATZENSCHWANZ-ASSASSINEN
Weder sind sie Katzen, noch haben sie Schwänze, doch ganz gewiss sind sie tot

(P. Djèlí Clark: Die toten Katzen-Assassinen)

Die toten Katzen-Assassinen sind keine Katzen. Sie töten auch keine Katzen. Aber sie sind definitiv tot! Eveen, die Ausweiderin, ist fähig, diskret und professionell. Ihre Gilde ist mächtig, ihre Klingen sind scharf, und ihre Regeln sind einfach. Jene, die auf die Oberin der Attentäter eingeschworen sind – wieder zum Leben erweckt, tödlich und aller Erinnerungen beraubt –, schwören dreierlei. Erstens muss der Vertrag rechtmäßig sein. Darüber befinden allerdings andere, weit über Eveen. Zweitens dürfen selbst die mächtigsten Assassinen niemanden ohne Vertrag umbringen. Eveen ist ein Profi! Sie hat ihr Ziel noch nie verfehlt. Drittens, die einfachste Regel: Sobald man einen Auftrag akzeptiert, hat man ihn auszuführen. Und wenn man vom Weg abweicht? Dann wäre der endgültige Tod noch eine Gnade. Während das Fest des Räderwerkkönigs die Stadt auf den Kopf stellt, konfrontiert Eveens jüngste Mission sie mit einer Vergangenheit, an die sie sich nicht erinnern soll, und einem Schwur, den sie nicht vergessen kann.
P. Djèlí Clark hat mich sehr schnell von seiner Welt fesseln können. Götter, Magie und Untote (Assassinen), klingt ein bisschen schräg, ist es aber nicht, zumindest am Anfang, dabei wird es gerade gegen Ende der leider viel zu kurzen Novelle sehr skurril. Und das wird pures Lesevergnügen, denn wenn man denkt, eine mehr oder weniger geradlinige Geschichte vorgesetzt zu bekommen, der wird schnell eines Besseren belehrt.
Der Schauplatz – eine Stadt voller Götter, Intrigen und Schatten – wirkt lebendig, geheimnisvoll und zugleich bedrohlich. Der Autor schafft es, mit wenigen Worten Atmosphäre aufzubauen und Andeutungen so zu streuen, dass man neugierig bleibt, ohne dass alles gleich erklärt wird. Eveen dagegen bleibt etwas blass, was aber auch zu ihrem Charakter passt, da sie keine (oder wenige) Erinnerungen an ihr Leben vor ihrem Tod hatte. Eine Hülle, die aber trotzdem die Sympathien der Leser weckt. Und Himmel (was für ein blöder Name, aber wenn man mit diversen amerikanischen Rollenspielen aufgewachsen ist, die etwas deutsches Flair verbreiten, man könnte es auch WARHAMMER FANTASY nennen ..., dann stört das gar nicht und hat sogar etwas charmantes ... und das passt durchaus zum Flair der Novelle).
DIE TOTEN KATZEN-ASSASSINEN ist kurz, aber es passiert eine Menge, die Handlung ist straff und fokussiert. Langweile taucht nie auf und gerade am Ende wird es spannend (ein ziemlich cooler Showdown, bei dem man gerne Zuschauer gewesen wäre ... obwohl... Nein. Ich spoilere nicht. DIE TOTEN KATZEN-ASSASSINEN bietet vieles, das Fantasyfans erfreuen dürfte, u. a. eine Welt, über die man mehr erfahren will.
Extrem interessant fand ich auch die Einblicke in die Übersetzungsarbeit, die auch neugierig auf das Original macht.

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