Montag, 23. Juni 2025

Melanie Vogltanz: Road to Ombos (Rezension)

Seth, abtrünniger Gott des Chaos, findet sich unversehens im modernen Las Vegas wieder. Niemand fürchtet ihn, niemand huldigt ihm, und seine Kräfte gehorchen ihm nicht mehr. Glücklicherweise trifft er auf Tara, Billy und Fernando, eine Gruppe wohnungssuchender Außenseiter, die den gefallenen Gott in die Magie von Punk, Bikes und Bier einweihen. Doch Seth ist nicht der einzige Gott, den es in diese Zeit verschlagen hat, und nicht alle sind den Sterblichen so freundlich gesinnt.
In einer Großstadt kann man leicht verloren gehen. Niemand weiß das besser als Seth, Gott des Chaos und frischgebackener Punk. Faszination und Frustration begleiten ihn in seinem Kampf gegen automatische Türen, Kaffeemaschinen und Wasserhähne. Mit seinem Chopper und der Hilfe der Kriegsgöttin Sachmet sucht Seth seinen Platz in dieser neuen Welt. Eine brandneue Geschichte voller Humor, Musik und Hoffnung über einen Chaosgott und zweite Chancen.
Eine rockiger Roadtrip durch die ägyptische Mythologie!

Bei Totenfluch war ich noch verwirrt, bei ROAD TO OMBOS wusste ich worauf ich mich einlasse. Andere Protagonisten, andere Autorin, aber immer noch ein Ausflug in die ägyptische Mythologie. Und auch wie bei TOTENFLUCH muss ich die Idee loben, die zwar nicht unbedingt neu ist (Rick Riordan bedient sich ja gerne diverser Mythologien), aber doch immer wieder neu interpretiert werden kann (und wird ... nicht nur von Rick Riordan). Und Seth ist ein durchaus interessanter und vielschichtiger Gott, der oft als das Böse bezeichnet wird und auch für den Antagonisten herhalten muss. Angenehm, dass das hier anders ist und er einmal zeigen kann was für ein Held in ihm steckt.
Melanie Vogltanz hat einen angenehmen Schreibstil, zeigt dabei deutlich, dass das Leben nicht nur schwarz oder weiß ist und macht auch aus eindimensionalen Göttern vielschichtige Charaktere, die nicht unbedingt als gut oder böse eingestuft werden können. Aber auch das Umfeld in dem sich Seth bewegt, zusammen mit seinen neuen sterblichen Freunden wird gut beschrieben. Und doch konnte mich auch dieses Buch nicht überzeugen. Ich konnte mich an Seth und seinen Freunden erfreuen, die Geschichte(n) selbst berührten mich nicht und so las ich die Ereignisse mit entsprechend fehlender Begeisterung. Ich kann nicht sagen, woran es lag, vor allem, da meine Erwartungen nach Totenfluch bereits nicht mehr die Größten waren, aber von einer schillernden Gestalt wie es Seth eigentlich ist hätte ich mehr erwartet. Und Sachmet ... nun, mit ihr konnte ich mich nicht anfreunden, ich habe nicht erkennen können welchen Sinn hatte, Stichwortgeber und moralische Unterstützung hätte auch ein Sterblicher machen können. Aber es scheint, dass die Geschichten noch nicht zu Ende erzählt worden sind. Und es wohl noch mehr zu Seth, Mafet und Barnell (aus Totenfluch) lesen wird.
Mein Interesse ist erloschen. Schade, das Potential zu einer auch in meinen Augen zufriedenstellenden ModernMythologyReihe wäre durchaus vorhanden.

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