Dienstag, 18. Februar 2025

Rose Hard/Gunnar Schwarz: Die Frau am Fenster gegenüber (Rezension)

Du weißt genau, was du im Fenster gegenüber gesehen hast, oder?!
Aber warum glaubt dir dann niemand?
Josefine West lebt seit der Scheidung von ihrem gewalttätigen Ehemann allein in einer Wohnung in der Innenstadt. Dank Therapie, Job und guten Freunden hat sie ihr Leben endlich wieder im Griff - glaubt sie jedenfalls…
Bis sie eines Abends im Fenster des Altbaus auf der anderen Straßenseite das Gesicht einer reglosen Frau entdeckt, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Einige Tage später taucht die Frau erneut am Fenster auf, und diesmal scheint sie sogar um Hilfe zu rufen. Josefine alamiert die Polizei, die daraufhin das Nachbarhaus durchsucht, aber nur eine leere Wohnung vorfindet. Niemand scheint ihr zu glauben, doch Josefine weiß, was sie gesehen hat. Und wer auch immer dort gestanden hat, weiß es auch..
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Ich hatte mir vorgenommen kein Buch mehr von Gunnar Schwarz zu lesen, anfangs war ich begeistert von seiner Schreibweise, aber nachdem ich einige seiner Bücher gelesen habe, war die anfängliche Begeisterung verflogen. Bei DIE FRAU AM FENSTER GEGENÜBER wird er als Co-Autor genannt, im Vorfeld ist also nicht wirklich bekannt welche Teile er geschrieben hat, bzw. wie die Zusammenarbeit des Duos aussieht. Wobei mir Rose Hard vorher noch nicht untergekommen ist, und man natürlich auch vermuten könnte, dass es sich um ein Pseudonym handelt. Aber das ist nur so daher gesagt... mich interessieren die Autoren als Personen wenig. Schreiben sie gut ist es mir egal ob es sich um ein Pseudonym handelt oder ein Künstlernamen.
Ich schweife auch ein bisschen ab, das ist auch nicht beabsichtigt.
Der Klappentext hat mich dazu gebracht, das Buch zu lesen. Das klang nach einem wirklich spannenden Thriller. Aber, um es kurz zu machen: Das war es nicht.
Der Roman ist aus Sicht der Hauptprotagonisten in ICH-Form geschrieben. Dadurch erfährt der Leser viel über die Gefühlswelt von Josefine, aber es ist leider auch so, dass das auf Dauer langweilt und ich schnell das Gefühl hatte, dass es nicht so ist wie sich Josefine das dachte. Spannung wird sehr langsam aufgebaut, zu langsam, so dass der doch sehr kurze Roman einige langatmige Strecken aufweist. Es hätte wirklich ein spannender Thriller werden können, aber außer Josefine, werden dem Leser wenige andere Charaktere geboten, so dass alles abseits von Josefines Gefühlswelt kalt und oberflächlich wirkt. Zudem fand ich das Ende, als es dann doch so etwas wie Spannung gab, zu stark konstruiert und nicht nachvollziehbar. Da hätt ein anderer Aufbau dem Roman besser geholfen.
Gut, ich habe nicht viel von dem entdeckt, was mir aus den Romanen von Gunnar Schwarz bekannt war. Und trotz allem, was mir inzwischen am Autor nicht mehr gefällt, muss ich sagen: ER kann mit seinen Thrillern unterhalten. DIE FRAU AM FENSTER GEGENÜBER hat mich nicht unterhalten. Kurz, vorhersehbar (abgesehen vom Schluss, der dann aber sehr konstruiert wirkt, da fehlt dann auch der Aha-Effekt) und leidlich spannend. Von einem Thriller kann ich mehr erwarten. 

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