Eine Stadt in Flammen. Ein Mörder auf Mission.
Während der Pariser Studentenproteste wird die brutal zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Arrangiert in einer Yogapose. Ihr Freund Hervé und sein Halbbruder Mersch, ein Polizist, werden in die Ermittlungen verwickelt. Da taucht eine zweite Leiche auf: wieder in einer Yogapose, wieder eine Freundin von Hervé. Will ihm jemand eine blutige Botschaft senden? Die Spur des Mörders führt um die halbe Welt bis nach Indien. Doch die schockierende Wahrheit, die Hervé dort findet, reicht noch viel weiter.
Paris, 1968: Die Straßen brennen, die staatliche Ordnung scheint ausgehebelt. Mitten in diesem Chaos findet der ebenso kluge wie wütende Student Hervé die Leiche seiner Freundin Suzanne. Sie hängt grausam ermordet in einer Yogapose von einem Balken in ihrer Wohnung. Hervé bittet seinen Halbbruder und Polizisten Mersch um Hilfe. Gemeinsam stoßen sie mit Nicole, einer Freundin des Opfers, auf eine Spur, die sie tief in die spirituellen Bewegungen Indiens führt. Doch als eine weitere Freundin von Hervé ermordet und in einer Yogapose arrangiert wird, ahnen die drei: Der Mörder hat es auf Hervé selbst abgesehen. Nur warum? Eine erbarmungslose Jagd um den Erdball beginnt, an deren Ende sich das Böse unter einer Maske aus Glaube und Macht offenbart.
Jean-Christophe Grangé hat das Talent wirklich geniale Thriller zu schreiben, die dem Leser unter die Haut gehen. DIE PURPURNEN FLÜSSE dürften jedem bekannt sein, aber bereits DER FLUG DER STÖRCHE zeigt das Talent des Autors. Ich habe aber gelernt, den Autor mit Vorsicht zu genießen, denn auch wenn er ein guter Schriftsteller ist ... nicht alles, was er zu Papier bringt, kann mich überzeugen und vor allem in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass Grangé nicht mehr so ganz auf dem Höhepunkt seines Könnens ist (auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen mögen). BLUTROTES KARMA hat das potential für einen spannenden Thriller, jedenfalls verspricht der Klappentext viel. Und das Jahr (1968) und der indische Schauplatz sorgen für Exotik (und etwas Mystik es auch). Aber so ganz hat mich das Buch nicht berühren können.
Der Thriller beginnt mit sehr langatmigen Beschreibungen der Studentenunruhen in Paris inklusive der ausufernden Gewalt. Es dauert lange, bis man überhaupt so etwas wie einen roten Faden findet und von Thriller keine Spur. Grangé hätte sich nicht so viel Zeit für die Einführung seiner Protagonisten geben müssen. Dann folgt ein Schauplatzwechsel mit irrwitzige Verschwörungen, unglaublichen Begebenheiten und weiteren brutalen Gewaltszenen. Nun ja, so kennt man Grangé, er ist nicht Zimperlich in der Darstellung von Gewalt. Aber alleine das macht noch keinen Thriller aus. Hervé, Mersch und Nicole sind mehrdimensional gezeichnet und gerade ihre schwierigen Eigenschaften waren durchaus nachvollziehbar. Allerdings fehlte mir der Zugang zu ihnen, ein "Phänomen, dass sie mit anderen Grangé-Figuren teilen. Die Gegenspieler und auch der Supporting Cast dagegen sind ... eher seltsam und nicht immer nachvollziehbar in ihren Gedanken und Handlungen. So abgedreht ist Indien dann doch nicht.
Apropos Indien... Was die Schauplätze anbelangt, so werden diese gut beschrieben und sehr lebendig dargestellt. Die Handlung gleicht einem epischen Actionfilm, der sich manchmal in Beschreibungen und Nebensächlichkeiten verliert und leider auch etwas an Spannungsarmut leidet.
Gefesselt wurde ich nie, und das zeigt, dass ein Thriller mehr benötigt als das Darstellen menschlicher Abgründe (die sich dann eher in der körperlichen Gewalt umsetzen). Und das Ende ... nun, das war dann doch etwas zu unglaubwürdig.
Ein interessanter Schauplatz, eine interessante Hintergrundgeschichte und ein Autor, der sein Handwerk eigentlich versteht ... aber die Umsetzung hat für mich nicht funktioniert.
Hallo lieber Martin,
AntwortenLöschenja, Herr Grange ist mal so und mal so........aber immer mit einem Hang mitunter zur extremer Gewalt..wie ich finde.
Der Choral des Todes.....ist finde ich, ein toller Geschichte, die mir als Hörbuch sehr, sehr gut gefallen hat. Der Sprecher Wolfgang Pampel hat die Geschichte toll gesprochen/umgesetzt.
LG..Karin..
Hallo Karin,
AntwortenLöschenDER CHORAL DES TODES kenne ich noch nicht, das werde ich mir mal genauer anschauen. Danke für den Hinweis
Liebe Grüße
Martin