Montag, 14. Oktober 2024

Audrey Niffenegger: Die Zwillinge von Highgate (Rezension)

Elspeth war Roberts große Liebe. Jetzt liegt sie auf Highgate, dem romantisch verwildertem Friedhof Londons. Doch Elspeth scheint lebendiger als je zuvor, denn die Erinnerungen sind stärker als der Tod. Robert riecht sie, spürt sie, spricht mit ihr. Es ist als lebe sie weiter und als sei ihr Tod nur ein böser Traum. Alle, die ihr nahestanden, geraten in ihren Bann. Bis ihre Nichten, die Zwillinge Valentina und Julia eine fatale Wette mit ihr eingehen. Vor der Kulisse des pulsierenden Londons erzählt Audrey Niffenegger aufwühlend, in zarten und manchmal dunklen Tönen, von der unstillbaren Sehnsucht, dem anderen ewig nahe zu sein.
DIE ZWILLINGE VON HIGHGATE ist der zweite Roman von Audrey Niffenegger, nach DIE FRAU DES ZEITREISENDEN. Diesen Roman kenne ich noch nicht, aber es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis ich mir diesen vornehme. Serie und Film waren ja schon vielversprechend. Und auch wenn es um eine andere Thematik geht (was ja auch sein soll, man muss ja nicht immer das Rad neu erfinden), so war ich doch sehr gespannt auf die Zwillinge. Ich habe eine sanfte Geistergeschichte erwartet, ohne großen Horror. Und ja, irgendwie habe ich das auch bekommen und auch wenn mir der Schreibstil der Autorin zusagt (und ich jetzt erst recht auf die Zeitreisegeschichte gespannt bin), so konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Ja, ich wurde eingelullt, aber leider passiert nicht wirklich viel. Und wenn etwas passiert ist es so nebensächlich wie jeder andere Satz und verpufft in Belanglosem. Was schade ist, denn es gibt doch Vielversprechendes, das aber dann doch nur angesprochen wird. Die Familiengeschichte der Zwillinge zum Beispiel hätte etwas Interessanter präsentiert werden können und auch das Thema Tod wird am Rande behandelt, obwohl es vor allem gegen Ende des Buchs eine große Rolle spielt. Nicht hilfreich zum Verständnis der Handlung ist die Motivation der Protagonistinnen, die nicht wirklich nachvollziehbar sind. Auch etwas undurchsichtig waren für mich die Charaktere Martin und Marijke. Sie nahmen etwas viel Platz ein und waren doch nicht wirklich wichtig.
DIE ZWILLINGE VON HIGHGATE hat das Potential für eine interessante Geister/Familingeschichte nicht genutzt. Ganz nett, aber dann doch etwas banal, bedenkt man was möglich wäre (und die Geschichte der Zwillinge Edie und Elspeth hätte viel mehr Platz einnehmen können/dürfen)

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