Freitag, 23. Februar 2024

Cornelia Funke: Tintenherz (Rezension)


In einer stürmischen Nacht bekommen Meggie und ihr Vater, der Buchbinder Mo, Besuch von einem unheimlichen Gast, der Mo vor einem Mann namens Capricorn warnt. Am nächsten Morgen reisen Mo und Meggie zu Tante Elinor, die über eine sehr kostbare Bibliothek verfügt. Hier versteckt Mo jenes Buch, das im Mittelpunkt eines unglaublichen, magischen und atemberaubenden Abenteuers steht. Ein Abenteuer, in dessen Verlauf Meggie das Geheimnis um Zauberzunge und Capricorn löst und auch selbst in große Gefahr gerät.
Im Oktober 2023 erschien der vierte Band aus Cornelia Funkes Tintenwelt (das nun nicht mehr eine Trilogie darstellt). Also ist das genau der richtige Moment sich an die alten Bände zu besinnen um dann den direkten Vergleich zu Band vier zu machen.
Ich kann gar nicht sagen, ob ich TINTENHERZ vor der Verfilmung oder danach war, aber es war entweder kurz davor oder kurz danach ... und um ein paar Worte zum Film zu verlieren: Mir hat er gefallen.

Aber ich hätte nicht gedacht dass schon so viel Zeit seit dem Sehen, bzw. Lesen des ersten Bands vergangen ist. Andererseits würde das auch erklären, warum davon noch keine Rezension zu lesen ist.
Die Idee, dass Personen aus Büchern plötzlich lebendig werden können, ist ein Interessanter Aspekt an TINTENHERZ; auch die Art wie das vollzogen wird und wie lebendig die entsprechenden Personen sich verhalten. Jedes Kapitel beginnt mit Zitaten aus Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur beginnt. Ein bisschen kann man Cornelia Funke an die Seite von Michael Endes Klassiker DIE UNENDLICHE GESCHICHTE sehen, wobei man wohl auch TINTENHERZ bereits als Klassiker der Kinderliteratur sehen kann. Denn man merkt dass sich trotz der doch etwas düsteren Handlung, das Buch eher an jüngere Leser (ab 10) richtet. So gibt es kaum Grauzonen, es gibt gute und es gibt böse Charaktere, selbst Staubfinger, der manchmal etwas undurchschaubar wirkt kann als gut bezeichnet werden. Seine Motive sind durchaus nachvollziehbar und um diese durchzusetzen mag es sein, dass er mal die Seiten wechselt (wobei er meistens auf seiner eigenen zu finden ist). Aber das macht Staubfinger auch zum interessantesten Protagonisten der Geschichte, denn alle anderen sind eindeutig als gut und böse zuzuordnen. 
Aber das ist kein Nachteil des Buchs. Schon von Anfang an vermag Cornelia Funke den Leser (der nicht unbedingt mehr sehr jung sein muss ... das habe ich selbst feststellen dürfen und wohlwollend zur Kenntnis genommen) in ihren Bann zu ziehen. Ja, die Charaktere folgen einem bestimmten Schema, ja, die Handlung ist, obwohl sehr abenteuerlich und spannend, vorhersehbar, aber ... man wird gut unterhalten und kann sich als Erwachsener auch in andere Buchwelten der eigenen Kindheit (Peter Pan, 1001 Nacht) entführen lassen. Ja, Tintenherz ist düster, der Tod ist gegenwärtig, auch vor Folter wird nicht zurück geschreckt, aber es ist und bleibt ein Kinderbuch, auf drastische Beschreibungen wird verzichtet. 
Ein Fantasybuch für alle die Bücher lieben und im Herzen jung geblieben sind (oder es noch sind).

1 Kommentar:

  1. Hi Martin!

    Schön dass dir der re-read auch so viel Spaß gemacht hat! Ich liebe die Tintenweltbücher sehr und auch wenn mir der erste Band super gefällt, finde ich die Fortsetzungen umso genialer, wenn wir endlich selber in die Tintenwelt reisen dürfen. Die Ideen sind so vielfältig und originell, eine Reihe die mir immer wieder sehr viel Spaß macht!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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