Mittwoch, 17. Januar 2024

Gunnar Schwarz: Mädchenhenker (Rezension)

Auf diversen Social-Media-Kanälen wird ein Live-Video veröffentlicht, auf dem eine junge Frau gedemütigt, gefoltert und schließlich getötet wird. Nachdem sich die Aufnahmen als echt herausstellen, werden die beiden Ermittler Emma Bajetzky und Alex Kuper auf den Fall angesetzt. Doch sowohl vom Tatort als auch vom Opfer fehlt jede Spur.
Als kurze Zeit später ein zweites Video mit einer weiteren Bluttat auftaucht, sind die Ermittler davon überzeugt, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Doch welches Motiv steckt hinter den Taten? Und was haben die jungen, auf den ersten Blick vollkommen unschuldigen Frauen gemeinsam? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn der Täter hat bereits sein nächstes Opfer im Visier …

Fast habe ich den Eindruck, dass sich Gunnar Schwarz wieder auf seine Anfänge besinnt und versucht seine Leser mit dem zu unterhalten was er kann. Neuer Roman, aber kein neues Ermittlerduo und wenig Einblicke in das Seelenleben des Täters (auch wenn es anscheinend nicht ganz ohne geht). 
MÄDCHENHENKER ist der 2. Fall für das Ermittlerduo Emma Bajetzky und Alex Kuper. Der Schreibstil ist gewohnt bildhaft und schnörkellos, dem Leser wird nicht viel Fantasie abverlangt und zartbesaitete Leser sollten sowieso einen Bogen um Gunnar Schwarz machen. Manchmal ist es dann doch zu detailliert ...
und dadurch eile ich nur so durch die Seiten. Mein Kopfkino springt sofort an, auch wenn ich teilweise die brutalen Schilderungen nur schwer ertragen kann. Waren die Ermittler in DER FRAUENKELLER noch farblos so entwickelt zumindest Emma in diesem Teil eine nachvollziehbare Persönlichkeit, die jedoch angenehm im Hintergrund bleibt. Die Ermittler entwickeln etwas an Charakter, aber das Hauptaugenmerk liegt bei ihrer Arbeit und den Verdächtigen.
Gunnar Schwarz zeigt dass er durchaus gute Thriller schreiben kann. Die Handlung ist abwechslungsreich und spannend, das Ende ist überraschend, aber nachvollziehbar (auch wenn man als Leser nur schwer dahinterkommt).
Kein Meisterwerk des Autors (der gezeigt hat dass er es besser kann ...), aber immerhin wieder auf dem Weg zu ausgefallenen Thrillern. Für Thrillerfans durchaus zu empfehlen (und es ist nicht unbedingt nötig DER FRAUENKELLER vorher gelesen zu haben)

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