Freitag, 29. September 2023

Gunnar Schwarz: Der Frauenkeller (Rezension)

Als die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, deren Körper mit Blutergüssen und verstörenden Botschaften übersäht ist, übernimmt das Ermittlerduo Emma Bajetzky und Alex Kuper seinen ersten Fall. Anfangs kommen die beiden nur schwer voran, doch als ihnen klar wird, dass der Killer ihnen falsche Fährten legt, überschlagen sich die Ereignisse. Der Täter mordet immer weiter, und Emma übersieht, dass sie ihm längst begegnet ist. Extra für sie hält er nun einen Ehrenplatz im Keller „seiner“ auserwählten Frauen bereit.
Ich war sehr gespannt auf den neuen Thriller von Gunnar Schwarz, denn bisher konnte mich der Autor immer überzeugen. Ich habe mich zwar gefragt warum er ein neues Ermittlerteam einführen muss und nicht bei seinen bisher bekannten bleibt, aber das ist wohl eine Entscheidung des Autors die man respektieren muss. Und man könnte sagen, dass sich dadurch die Gelegenheit für Neuland bietet. Nur … im Vergleich zu anderen Büchern des Autors war ich etwas enttäuscht. Das Ermittlerteam ist nett, bleibt aber farblos und austauschbar. Auch hat sich vielleicht die Art wie Gunnar Schwarz seine Thriller schreibt etwas abgenutzt, denn das ist bisher auch von seinen anderen Thrillern bekannt: Er lässt den Leser an der Ermittlerarbeit teilhaben, gibt aber auch Einblicke in die Denkweise des Täters. Das scheint sich abgenutzt zu haben, oder es liegt am Fall, der mich nicht wirklich begeistern konnte. Im Großen und Ganzen bleibt er sich treu, er schreibt schnörkellos, schonungslos bildhaft und flüssig. Allerdings zieht sich der Anfang etwas und ich muss gestehen, dass sich der Thriller nett liest, sich die Spannung aber in Grenzen hält. Das Ende kann zwar überraschen, wirft aber auch die Frage auf warum man nicht besser darauf hingeführt wurde.
Für Zartbesaitete ist auch dieses Buch eher nicht geeignet, aber das kennen Schwarz-Fans bereits. Und derjenige, der es werden möchte, sollte ein anderes Buch des Autors wählen, denn dieses stellt leider keine seiner Glanzleistungen dar. Und dabei hat er in seinen früheren Büchern durchaus gezeigt zu was er fähig ist. Ich gebe zu, dass auch DER FRAUENKELLER anfangs fesseln kann, aber das Strickmuster des Autors wird hier leider nicht in neue Höhen gehoben sondern wirkt wie eine Schablone, oder eine KI, die versucht einen guten Autor zu imitieren.
Ich hoffe dass das nächste Buch von Gunnar Schwarz wieder gewohnt unterhaltsam sein wird und ich dieses als kleinen Ausrutscher betrachten kann Jeder Künstler hat mal einen schlechten Tag.

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