Samstag, 2. Dezember 2023

Rachel Joyce: Das Geheimnis der Queenie Hennessy (Rezension)

der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry...

Das Buch über die Frau, zu der Harold Fry 1.000 Kilometer weit läuft
Wenn dir nicht mehr viel Zeit bleibt, ist es Zeit für die ganze Wahrheit
Queenie ist die Frau, die rückwärts singen kann. Harold ist der Mann, der allein mit seinem Schatten im Schnee tanzt. Queenie und Harold sind erst Kollegen, dann Freunde, dann … geschieht ein schreckliches Unglück, und Queenie geht für immer. Als Harold viele Jahre später ihren Abschiedsbrief erhält, macht er sich auf den Weg zu ihr. Und Queenie erkennt, dass sie ihm endlich die Wahrheit gestehen muss.
Die Fortsetzung von DIE UNWAHRSCHEINLICHE PILGERREISE DES HAROLD FRY konnte mich nicht ganz überzeugen. Die Charaktere im Hospiz waren liebevoll gezeichnet und trotz des eigentlich trostlos erscheinenden Settings gab es hier und da humorvolle Einlagen, auch wenn man natürlich zum Nachdenken angeregt wird. Unterhaltsam war auch der Bezug zu Harolds Pilgerrreise (man muss das Buch auf jeden Fall gelesen haben, damit man DAS GEHEIMNIS DER QUEENIE HENNESSY versteht), aber Queenies Geschichte selbst war etwas langatmig und (sieht man von den Teilen mit Harolds Sohn ab) eher uninteressant. Da war das Buch länger geraten und lies auch den Charme der Pilgerreise vermissen. Fast bekommt man den Anschein als wolle man versuchen eine zweite Harold Fry-Geschichte zu schreiben. Ich will nicht sagen, dass dies einfach der zweite Versuch eines erfolgreichen Schemas ist, es ist einfach der Versuch einem erfolgreichen Buch eine Fortsetzung aufzudrängen. Es hätte funktionieren können, wenn man Queenies Geschichte weniger Raum einberaumt hätte (oder sie interessanter gestaltet hätte). Irgendwie schade, denn das Potential, das die Bewohner des Hospiz bieten wird nicht vollständig ausgenutzt. Dass es auch besser gehen könnte zeigt dann das ende des Romans. Dort zeigt Rachel Joyce, was sie vorher unterdrückt hat: Eine berührende, humorvolle Geschichte, die trotz unaufgeregter Erzählweise überzeugen kann. Bei QUEENIE HENNESSY ist das aber leider nur am Ende spürbar. Aber ... das Buch macht neugierig auf den dritten Teil, in der Hoffnung, dass man dann Davids Geschichte aus einer weiteren Sicht erfährt. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.