Montag, 13. November 2023

Rolf Redlin: Bodycheck (Rezension)

Manfred fährt Lkw für einen Baumarkt, bringt hundert Kilo Muskelmasse auf die Waage und joggt lieber um den See, als in der Szene abzuhängen. Er mag es bodenständig. Als er seine Mutter in einem winzigen Kaff in Mecklenburg besucht, lernt er dort Toralf kennen, einen Dachdecker, der seine Freizeit mit Bodybuilding und tiefergelegten Autos verbringt. Toralf ist verblüfft, dass auch ganz normale Kerle schwul sein können, und zwischen den beiden bahnt sich etwas an.
Die Geschichte ist nicht neu (Und war sie bereits 2009 nicht, als BODYCHECK erschien): Mann trifft Mann, hat gemeinsame Interessen und kommt sich näher. Geschichten wie diese gibt es zahlreiche, auch wenn es vielleicht eher eine Seltenheit ist wenn ein maskuliner Mann sich zu einem maskulinen Mann hingezogen fühlt. Ich habe den Eindruck, dass in der "Schwulenliteratur" hauptsächlich der androgyne Typ bevorzugt wird (weil von Frauen geschrieben, aber das mag auch ein Trugschluss sein). Nun in Bodcheck treffen zwei sympathische maskuline Männer aufeinander. Irgendwie klingt das nach Porno, aber man kann tatsächlich sagen dass sich eine nette, unaufgeregte Geschichte entwickelt, ohne sinnfreies Drama, aber doch so fesselnd, dass man das Buch schnell durchgelesen hat. Wenn man Liebesgeschichten ohne viel Kitsch mag. Von daher ein sehr realistisches Buch, das mich tatsächlich überrascht hat ... Liebesgeschichten sind nicht so meins, aber um Liebe geht es vielleicht auch gar nicht, jedenfalls nicht vordergründig. Jedenfalls empfinde ich BODYCHECK als realistische Beziehungsgeschichte, die man gerne liest. Nicht viel Romantik, nicht viel Sex, kein Kitsch, einfach eine normale Geschichte, wie sie sich auch zugetragen haben könnte (nur schreiben die wenigsten darüber einen Roman).

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