Dienstag, 10. Oktober 2023

Ursula Poznanski: Oracle (Rezension)

Ich sehe was, was du nicht siehst, und das wird wahr.
Als Kind hat Julian merkwürdige Visionen. Das sind nur Fehlschaltungen im Hirn, sagt seine Therapeutin, bedeutungslose Trugbilder. Und mit den richtigen Medikamenten sind die auch verschwunden. Jahre später wird Julian mit einer schockierenden Erkenntnis konfrontiert. Einige seiner Visionen scheinen wahr geworden zu sein. Sieht er Schatten, die die Zukunft vorauswirft? Könnte er also schlimme Ereignisse verhindern? Oder tritt er damit noch größere Katastrophen los?
Bisher habe ich von Ursula Poznanski Thriller für Erwachsene gelesen und von diesen war ich sehr angetan. Ihren Ruf als erfolgreiche deutschsprachige Autorin verdankt sie jedoch ihren Jugendbüchern. ORACLE ist ihr neuestes Werk und mein erstes ihrer Jugendbücher. Und es war ein erstaunlich kurzweiliges Vergnügen. Dabei lässt sich die Autorin Zeit im Erzählstil, was jedoch dem besseren Verständnis von Julian und seinen Mitkommilitonen zu Gute kommt. Gegen Ende wird es dann richtig spannend, auch wenn man nicht unbedingt einen Showdown erwarten darf und ich ein bisschen unzufrieden mit dem Abgang des Antagonisten bin.
Die Beschreibung des Studentenwohnheim hat mir gut gefallen, allerdings wirkten die Charaktere in ihren Handlungen teilweise recht unreif (vielleicht ist man das aber in dem Alter und ich habe das verdrängt, wobei ich das Leben als Student selbst nie kennen gelernt habe). Andere Aspekte hätte die Autorin gerne etwas kritischer angehen können, so ging mir das Absetzen der Medikamente zu schnell (und die Rückkehr der Symptome hätte auch gerne spektakulärer umgesetzt werden können) und sehr spontan (und so ganz nachvollziehbar fand ich es auch nicht).
Abgesehen von einigen Schwächen und losen Fäden am Ende hat mich das Buch durchaus überzeugt und jetzt bin ich gespannt auf die anderen Jugendbücher der Autorin.

6 Kommentare:

  1. Hi Martin!

    Ich mochte die Jugendthriller der Autorin bisher immer sehr gerne! "Shelter" hat dann einen kleinen Dämpfer gegeben, weil das vom Thema total abgekommen ist und einfach nicht ausgereift war. Deshalb mach ich grade ein bisschen Pause.

    Ansonsten fand ich die Geschichten aber immer sehr spannend mit interessanten Themen - das Ende war fast immer allerdings sehr überzogen und oft auch nicht so recht logisch. Ich hatte immer den Eindruck, sie weiß nicht wie sie das ganze auflösen soll und konstruiert dann irgendwie was zusammen *lach*

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Hallo Aleshanee,
    wie geschrieben ist das mein erstes Poznanski-Jugendbuch und mir hat es gefallen. Ich fand auch das Ende schlüssig wenn auch wenig spektakulär. Aber ich habe oft den Eindruck, dass manche Autoren kein passendes Ende für ihre Geschichten finden, bzw. eigentlich nicht fertig erzählen wollen. Das ist bei Reihen nicht dramatisch, bei Einzelbänden (oder Serienenden meist) schon.
    LG
    M

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    1. Hast du denn ein weiteres im Auge, dass du jetzt von ihr lesen möchtest?

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    2. Ich habe ein paar ihrer Bücher auf meinem ebookreader, hab aber da erst einmal andere Bücher zu lesen, so dass ich mir da keine großen Gedanken gemacht habe. SAECULUM klingt aber interessant, das werde ich wohl lesen sobald ich meine Rezensionsexemplare hinter mir habe.

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    3. Ah schön! Saeculum war mein erstes Buch von ihr! Das hatte mir richtig gut gefallen :)

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  3. Hallo Martin,

    mir macht es jetzt Hoffnung, dass es deiner Meinung etwas spektakulärer hätte sein können. :D Mir war "Shelter" zu spektakulär.

    Poznanski hat einige richtig gute Jugendbücher geschrieben. Ich habe oben gelesen, dass du dir "Saeculum" vorgenommen hast. Das mochte ich sehr und es spielt sogar in meiner Gegend. :)

    Liebe Grüße
    Nicole

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