Donnerstag, 12. Oktober 2023

Agatha Christie: A Haunting in Venice (Rezension)


A Haunting in Venice ist die dritte Poirot-Verfilmung von Kenneth Branagh. Anders als bei den Vorgängern TOD AUF DEM NIL und MORD IM ORIENTEXPRESS handelt es sich hier um eine weniger bekannte Adaption eines Poirot-Falls, der bisher in Deutschland unter DIE SCHNEEWITCHEN-PARTY/DIE HALLOWEENPARTY bekannt, bzw. veröffentlicht wurde. A HAUNTING IN VENICE ist nun die Neuauflage des Buchs, mit neuem Titel, aber altem Inhalt... und eigentlich passt das nicht zusammen, denn ... DIE SCHNEEWITCHENPARTY spielt in England und nicht in Venedig ... aber das sind nicht die einzigen Diskrepanzen zwischen Buch und Film. Wobei ich nicht weiter auf den Film eingehen werde ... es geht ja eigentlich um das Buch, und den Film habe ich noch nicht gesehen...
Der Tod feiert Halloween
Joyce Reynolds ist kein beliebtes Mädchen und als Lügnerin bekannt. Als sie auf einer Halloween-Party allen erzählt, sie hätte einen Mord beobachtet, glaubt ihr niemand. Kurze Zeit später wird Joyce tot aufgefunden und der eilends herbeigerufene Hercule Poirot steht vor der Frage, ob er statt eines Mörders nicht vielmehr einen Doppelmörder sucht.
A HAUNTING IN VENICE ist ein typischer Agatha Christie und ein typischer Poirot sowieso. Poirot wird erst involviert, nachdem das Verbrechen bereits passiert ist. Aus den Gesprächen mit den verschiedenen Personen zieht Poirot all seine Schlüsse und lässt dabei oft den Leser auch alleine (aber ich will auch nicht schlauer als Poirot sein). Es ist ein ruhiger Roman, der fast nur aus Dialogen besteht, aber das bedeutet nicht, dass es langweilig wird. Nicht umsonst ist (bzw. war) Agatha Christie eine Meisterin ihres Fachs. Und mich können ihre Romane auch heute noch überzeugen. Vielleicht bin ich auch etwas voreingenommen, da ich auf Anhieb auch keinen Roman der Krimiqueen nennen könnte der mir nicht gefallen hat ...
A HAUNTING IN VENICE ist höchst amüsant und kurzweilig und bietet neben ernster Ermittlerarbeit auch einige witzige Seitenhiebe in Richtung Poirot, der hier eine sehr fähige Kollegin zur Seite gestellt bekommt: Ariadne Oliver, die erfolgreiche Schriftstellerin, die Poirot immer eine Nasenlänge voraus ist (und immer schön daneben liegt was ihre Vermutungen anbelangt).
Es gibt übrigens viele Unterschiede zwischen Film und Buch und dafür entschuldigt sich Drehbuchautor Michael Green in seinem Vorwort. Deswegen ist A HAUNTING IN VENICE - DER FILM vielleicht durchaus eine HALLOWEENPARTY, aber eine SCHNEEWITTCHENPARTY eher nicht. Und Agatha Christie ist das was es sein soll: Ein klassischer Krimi der gut unterhalten kann.

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