Als Lexi Juby in dem öden Kaff ankommt, wo ihre Mutter wohnt, ist sie überzeugt, dass sie dort vor Langeweile umkommen wird. Doch schon bald passiert mehr, als ihr lieb ist. Auf der Suche nach dem verschwundenen Hund ihrer Mutter verirrt die Sechzehnjährige sich im Wald. Plötzlich steht vor ihr ein verwilderter Riesenhund mit Schaum vor dem Maul, das reinste Ungeheuer! Und er beißt zu. Verzweifelt rennt Lexi davon, da stößt sie auf ein halb verfallenes, unheimliches Gebäude. Sie bricht durch den morschen Fußboden und landet im Stockdunklen in einer stinkenden Brühe. Neben ihr treibt ein aufgedunsener Rattenkadaver. Lange wird das erschöpfte Mädchen in dem eiskalten Wasser nicht überleben können … Auch der dritte mitreißende Thriller der Erfolgsautorin Ally Kennen verspricht atemberaubende Spannung!
VERFOLGT ist eines jener Bücher, die ich in einem öffentlichen Bücherschrank gefunden habe. Der Klappentext klang interessant und auch das Cover hat mich in irgendeiner Weise angesprochen. Ich habe etwas mystisches erwartet, aber erhalten habe ich einen sozialkritischen Jugendroman. Was auf der einen Seite auch interessant sein kann, wenn die Handlung faszinieren kann. Aber ich muss zugeben, dass mich VERFOLGT im Großen und Ganzen enttäuscht hat. Lexi und ihre Familie sorgen zwar für ein gewisses Potential, aber das wird nicht ganz ausgenutzt und bleibt teilweise auch sehr oberflächlich und nicht nachvollziehbar. Vor allem mit Owen, dem potentiellen Stiefvater habe ich meine Probleme, da dieser Charakter für mich etwas unglaubwürdig wirkt, vor allem weil er doch das Klischee des "bösen" Stiefvaters zu sehr bedient. Ich bin schon erstaunt, dass häusliche Gewalt nicht im Vordergrund steht.
Nun ja, Lexis Familie hätte viel Potential ergeben, da hätte man auch auf die Geschichte mit dem Jungen im Wald verzichten können. Und die Hunde wirken auf mich auch nicht natürlich, das scheint eher ein bisschen HokusPokus zu sein um ... Spannung zu erzeugen? Irgendwie zu viel von dem einen, zu wenig von dem anderen und so war VERFOLGT für mich nicht spannend genug, auch wenn ich Lexis Familiengeschichte "genossen" habe. Aber muss ein Jugendroman vorhersehbar, bzw. stereotyp sein? Und selbst die Flüchtlingsfrage (die es nicht erst seit kurzem gibt) wird mir zu kurz und oberflächlich abgedeckt.
Auch unbefriedigend ist der Schreibstil. Es gibt unzählige Wortwiederholungen, viele Sätze beginnen mit 'Ich'. Das wirkt manchmal eher wie eine Abarbeitung einer Liste und stört den Lesefluss. Verstärkt wird der Eindruck noch dadurch, dass die Sätze sehr kurz und knapp sind.
Ein interessantes Thema, mit Charakteren, die durchaus Potential hätten, aber ... wirklich befriedigend ist das Buch trotz aller Sozialkritik gerade nicht.
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