Freitag, 28. Juli 2023

Edmund Crispin: Liebe stirbt zuerst (Rezension)

Gewonnene Liebesmüh (Love's Labour's Won) ist ein verschollenes Stück, das von Zeitgenossen William Shakespeare zugeschrieben wird, vor 1598 geschrieben und 1603 veröffentlicht wurde, obwohl keine Kopien bekannt sind, die überlebt haben. Wissenschaftler streiten darüber, ob es sich um ein echtes verlorenes Werk, möglicherweise eine Fortsetzung von Love's Labour's Lost oder einen alternativen Titel zu einem bekannten Shakespeare-Stück handelt.
Die erste Erwähnung des Stücks findet sich in Francis Meres' Palladis Tamia, Wits Treasury (1598), in dem er ein Dutzend Shakespeare-Stücke auflistet.
Vor kurzem (sprich: Die vergangenen Tage) bin ich zweimal auf das Stück gestoßen. Zum einen in Magic Smoke von Helen Harper (wo es nur eine untergeordnete Rolle spielt) aber auch in Edmund Crispins 6. Gervase Fen-Fall LIEBE STIRBT ZUERST.

 England Ende der 40er Jahre. In der Castrevenford School in Straford-upon-Avon steht das große Schulfest an. Mit dabei ist Gervase Fen, Englischprofessor, Exzentriker und Amateurdetektiv, dazu auserkoren einige Preise zu verleihen sowie eine Rede zu halten. Doch am Abend vor dem großen Tag nehmen ungewöhnliche Ereignisse ihren Lauf, an deren Ende zwei Mitglieder des Personals tot aufgefunden werden. Mord steht ganz offensichtlich neu auf dem Programm. Der Schuldirektor bittet Gervase Fen, sich des Falles anzunehmen. Im Laufe der verworrenen Ermittlungen muss dieser sich mit den Liebesangelegenheiten der Schüler, einer Entführung, sowie einem verschollen Shakespeare Manuskript herumschlagen …
Der Titel ist etwas irreführend, aber zeigt von einer gewissen Art von Humor, die sich durch das ganze Buch (und alle mir bisher bekannten Gervase Fen Romane) zieht. LIEBE STIRBT ZUERST ist ein spannender Whodunit-Krimi, mit interessanten Charakteren, einer wendungsreichen, wenn auch actionarmen Handlung, die trotz der Leichen durchaus blutleer (im wahrsten Sinne des Wortes) daher kommt. Freunde des klassischen Krimis kommen voll auf ihre Kosten. Typisch Fen (oder Crispin, wer kann das schon sagen) fehlen auch literarische Andeutungen nicht (und auch wenn ich viel lese gebe ich zu, dass ich vermutlich nur die Hälfte davon gekannt habe, wenn überhaupt).
Auch hier weiß Edmund Crispin zu unterhalten und auch wenn das bereits der sechste Gervase Fen Fall ist muss man die Bücher nicht der Reihe nach lesen, jedenfalls habe ich keinen wirklichen roten Faden entdecken können, sieht man vielleicht auf den einen oder anderen Hinweis auf frühere Fälle ab, aber es ist nicht nötig diese zu kennen, um das Buch zu verstehen.

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