Mittwoch, 19. Juli 2023

Valentina Morelli: Kloster, Mord & Dolce Vita - Das Rätsel des Klosterkellers (Hörbuch) (Rezension)

Der Verkauf von Isabellas Kloster ist besiegelt. Das ganze Dorf protestiert. Als die Bagger anrücken, verschanzen die Schwestern sich - und ehe er sich's versieht, steckt Matteo mittendrin. Ebenso wie einige Klostergäste, die den Trubel sehr aufregend finden.
Da verschafft ein Fremder sich Zugang zum Kloster und schleicht durch das alte Gemäuer. Als dann auch noch ein Mord geschieht, ist das Chaos perfekt - wie sollen die Schwestern aus dieser Sache nur heil wieder rauskommen? Doch Isabella gibt die Hoffnung nicht auf...
DAS RÄTSEL DES KLOSTERKELLERS ist der 18. Fall, in dem Isabella ermittelt, auch wenn es gar nicht viel zu ermitteln gibt. Leider muss man sagen, aber alles der Reihe nach.
Angenehm erzählt wird die Geschichte (wie üblich) von Chris Nonnast und es wird nie langweilig ihrer Stimme zu lauschen. Sie schafft es den richtigen Ton zur richtigen Situation oder Person zu treffen und lässt das Kopfkino des Hörers lebendige Bilder von Italien zu erschaffen. Fast glaubt man vor Ort zu sein. Und ja, ich könnte noch ewig mit meiner Lobhudelei fortfahren, diesmal alleine nur deswegen, um von der Handlung und meiner Meinung dazu abzulenken.
DAS RÄTSEL DES KLOSTERKELLERS ist mit Abstand das schlechteste Buch der Reihe und das, obwohl die Autorin versucht neue (bzw. andere) Wege zu gehen. Aber bitte nicht so ... ja, es handelt sich um einen Cosy Krimi und dieses Subgenre ist ja bekannt dafür sich oft und lange mit Nebensächlichkeiten, Atmosphäre und Hauptpersonen auseinanderzusetzen, um dann nebenbei ein kleines unblutiges Verbrechen in die Geschichte einweben. Nichts für Thrillerfans, aber wer es unblutig und charmant mag. Und ja, ich bin ein Fan dieser Reihe, die ich aber auch nicht lesen will, Chris Nonnast sei dank. Aber ich lenke schon wieder ab, obwohl ich gesagt habe was es zu sagen gibt. Aber ... es gibt eine Erklärung: Die Nonnen kämpfen um ihr Kloster, aber reagieren dabei nicht so wie man es erwarten würde, und weil das zu den Nonnen so gar nicht passt (ebenso wenig zu Matteo) wirkt das ganze sehr konstruiert und aufgesetzt. Die Nonnen als Hausbesetzer ... das wirkt wie Kindergarten und lässt Isabella und ihre Mitschwestern in keinem guten Licht erscheinen. Vor allem, weil (natürlich) am Ende alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen ist (und wer das nicht erwartet hat der mag mir diesen Spoiler verzeihen). Es ist schade, dass sich ein Großteil der Geschichte mit der Klosterbesetzung befasst, darauf hätte man verzichten können, denn auch ohne diese hätte der Mord passieren können und so vieles andere auch. Dadurch wird der Geschichte aber ein schaler Beigeschmack gegeben, und die Leichtigkeit, die bisher in der Erzählweise vorhanden war geht verloren, ohne dass dabei ein anderer Mehrgewinn erzeugt wird.
So schön die Reihe bisher war ... ich hoffe sie wird wieder besser und dies war ein Ausrutscher. Natürlich kann nicht jeder Band gleich gut sein, oder den vorherigen toppen, aber hier ist der bisherige Tiefpunkt erreicht. Das Ende entschädigt ein bisschen, aber bis es erst einmal zur (zu erwartenden) Rettung des Klosters kommt muss man damit Leben, dass auch Nonnen nicht vor Steinewerfen zurückschrecken würden. 

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