Donnerstag, 13. Juli 2023

Travis Baldree: Magie und Milchschaum (Rezension)

Viv, eine wilde und tapfere Ork-Kriegerin, ist nach Jahren voller Abenteuer und Fährnisse des Kämpfens müde geworden. Sehr zum Unwillen ihrer Gefährten beschließt sie, das Schwert an den Nagel zu hängen – und dafür ein Kaffeehaus zu eröffnen. In der Hafenstadt Thune setzt sie zusammen mit dem Kobold Cal ihren Plan in die Tat um und lockt mit dem exquisiten Getränk schon bald Krieger, Zwerge und Wesen jeglicher Art an ... und leider auch den bösen Elf Fennus, der von Viv ein geheimnisvolles Artefakt stehlen will. Eines Nachts steht das Kaffeehaus in Flammen ... aber auch wenn Viv sich mittlerweile in die Succubus Tandri verliebt hat, ist sie alles andere als eingerostet und nimmt den Kampf auf!
MAGIE UND MILCHSCHAUM klingt unterhaltsam und wenn man es liest darf man auch feststellen, dass es vielleicht anders ist als erwartet. Allerdings nicht unbedingt so, wie man es gerne hätte. Das Buch liest sich leicht und flüssig, aber für einen Fantasyroman passiert herzlich wenig. Vieles ist sehr subtil und selbst wenn es zu etwas Action kommt ... nun, lässt man alle Orks, Gnome und andere bekannte und weniger bekannte Kreaturen der Fantasyliteratur beiseite bleibt ein Roman über die Eröffnung eines Cafés übrig, mit ein bisschen Mafiagehabe und Liebe... Nichts, was einen vom Hocker reißen mag. Ich gebe zu es ist liebenswert geschrieben, aber diese Friede, Freude, Eierkuchen-Mentalität, welche der Roman verstreut passt gut zum heißen Wetter, wenn man seine Hirnzellen sowieso nicht weiter anstrengen und sich einfach nur berieseln will. Aber man verpasst nichts, liest man es nicht: Kein Witz, keine Spannung ... einfach nur nett.
Die Charaktere sind nett beschrieben, weisen interessante Charakterzüge auf, sind aber ohne Ecken und Kanten. Selbst die "böse" Madrigal ist anders, als erwartet und dadurch einfach nur ... soll ich sagen, langweilig. Dabei wäre so viel Potential da. Eine interessante Protagonistin mit ebenso interessanter Vergangenheit, ein Haufen interessanter Nebencharaktere mit besonderen Fähigkeiten, ein potentieller Bösewicht im Hintergrund ... Aber nichts davon wird genutzt um Spannung zu erzeugen. Vielleicht könnte man den Epilog noch als witzig bezeichnen, aber sonst ... kann man auch einen gewöhnlichen Liebesroman lesen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Martin,
    ach, wie schade. Ich hatte dieses Buch in der Buchhandlung auch schon in der Hand. Der Titel und das Cover haben mich, neben der Idee sehr angesprochen. Aber irgendwas hat mich zögern lassen. Ich meine, es lag ein wenig am Klappentext. Da fehlte mir der gewisse Funke.

    Sehr schade, dass du meinen ersten Eindruck hier auch bestätigst. Gerade weil es ja scheinbar einiges an Potenzial gegeben hat.
    Aber manchmal ist das wohl einfach so. Ich danke dir für diesen Einblick ins Buch.

    Liebe Grüße
    Tanja

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  2. Hallo Tanja,
    ich fand die Idee witzig und als Kaffeejunkie kann man Kaffee auch literarisch gesehen (sofern in einem passenden Genre) kaum widerstehen.
    Aber es gibt auch schlechten Kaffee...
    LG
    M

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