Montag, 17. Juli 2023

Kriss Rudolph: L. A. Affäre (Rezension)

Ben aus Berlin erfüllt sich seinen Traum und zieht nach Hollywood, wo sein Freund lebt. Doch alles kommt anders, als erwartet.
Kriss Rudolph beschreibt in seinem ersten Roman (2003 erschienen) Bens Alltag in Hollywood, der nicht immer so alltäglich und normal erscheint und dann doch wieder vollkommen nachvollziehbar. Ben landet in Los Angeles, um mit seinem Freund zusammenzuleben. Klingt kitschig und/oder romantisch, aber ... die Realität (in L. A. Affäre) sieht anders aus. Durchaus humorvoll, aber doch irgendwie auch auf dem Boden der Tatsachen verbleibend lässt Rudolph den Leser am Leben seines Protagonisten teilhaben, und auch dessen Fantasien und Gedanken teilen. Ein sehr amüsanter Roman, der durch seine Charaktere lebt. Und man muss (als schwuler Mann) nicht in den USA gelebt haben um Parallelen zum eigenen Leben ziehen zu können.
Was ich allerdings als störend empfinde (und das ist ein grundsätzliches Problem bei amerikanischen Romanen, die von deutschen Autoren geschrieben werden) sind die Einwürfe amerikanischer Redewendungen und Bezeichnungen. Man kann davon ausgehen, dass die Charaktere englisch sprechen (es sei denn Ben unterhält sich mit seiner Berliner Freundin Paula), das muss man nicht mit "Oh my god", "Take care" oder "Holy Shit" hervorheben. Ich finde das immer etwas befremdlich, nachdem der Rest der Unterhaltungen ja deutsch geschrieben wurde. Aber das sind Kleinigkeiten, unterhaltsam ist L. A. Affäre trotz der einfachen Handlung (oder gerade deswegen) auf jeden Fall.

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