London 1896 – Im Crystal Palace Park stirbt eine Frau unter den Rädern einer neuartigen Motordroschke – ein tragischer Unfall, wie es scheint. Doch Chief Inspector Swanson schöpft Verdacht, denn der Bruder der Toten ist kurz zuvor spurlos und unter mysteriösen Umständen aus dem Gefängnis in Wicklow verschwunden.
Als dann unweit der Haftanstalt – in dem kleinen irischen Küstenstädtchen Bray – die verstümmelte Leiche eines seit Monaten vermissten Mannes inmitten okkulter Symbole gefunden wird, haben selbst die irischen Behörden nur eine Erklärung: Die berüchtigte Hexe von Bray sucht sich nach zwanzig Jahren abermals ihre Opfer.
Inspector Swanson und sein Team werden nach Irland geschickt, um dem Spuk ein Ende zu bereiten ...
Inspector Swanson und die Hexe von Bray ist der bisher neunte Fall für Inspector Swanson und in meinen Augen bisher der beste. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich die Mischung aus Krimi und Mystik sehr ansprechend finde, wenn sie gelungen ist, was ich in diesem Fall bejahen will. Natürlich bleibt der Autor auf dem Boden der Tatsachen, mit Magie muss der Leser nicht rechnen, das würde auch nicht zur Atmosphäre der Reihe passen, aber es macht Spaß den Protagonisten durch einen Sumpf von Aberglauben und kriminellen Machenschaften zu folgen. Diesmal liegt das Hauptaugenmerk auch mehr auf Inspektor Swanson und seinen Ermittlungen, andere Charaktere (z. B. Badger und Frederic) kommen dabei etwas zu kurz (was ich aber als nicht störend empfand).
Freunde der Serie wissen was sie erwartet: Glaubwürdige Charaktere und eine spannende, wendungsreiche Handlung. Und hin und wieder darf man auch über den Aberglauben der Landpolizei schmunzeln. Aber wer jetzt mit der klischeehafte Darstellung von Hinterwäldler rechnet, der wird angenehm überrascht sein. Statt übertriebenen Stereotypen haucht Marley auch den Nebendarstellern Glaubwürdigkeit ein.
Es ist übrigens nicht nötig, die vorangegangenen Bände der Inspector Swanson-Reihe zu kennen, dieser Krimi verlangt nur geringe Vorkenntnisse, die allerdings auch in wenigen Sätzen geklärt werden (und zum Verständnis des Verbrechens nicht wichtig sind, nur für die Charakterentwicklung).
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