Dienstag, 24. Januar 2023

Richard Adams: Maia (Rezension)

Bekannt wurde Richard Adams wohl durch seinen Klassiker UNTEN AM FLUSS (WATERSHIP DOWN), der als Film und TV-Serie ebenfalls gut in Erinnerung blieb. Aber Adams hat einiges mehr geschrieben und ich habe ihn als Jugendlicher wirklich gerne gelesen, wobei WATERSHIP DOWN nie zu meinen Favoriten zählte. Vielleicht wäre das heute anders, denn mein damaliges Lieblingsbuch DAS MÄDCHEN AUF DER SCHAUKEL entpuppte sich beim erneuten Lesen, Jahrzehnte später als Enttäuschung. Ein anderes Buch, das ich gerne gelesen habe war MAIA, auch wenn es dabei um ein über 1000seitiges Machwerk handelt. Aber ... ich habe es früher gerne gelesen und war gespannt, wie ich es heute empfinden würde. Und auch wenn die Gefühle von damals andere waren, so hatte ich doch auch Jahrzehnte später immer noch Spaß das Buch zu lesen, auch wenn ich mich dabei immer wieder fragte, ob man heutzutage ein Buch dieser Art noch schreiben könnte.
MAIA ist die Geschichte eines jungen Mädchens, das auf dem Lande zusammen mit ihrer Familie aufwächst. Nachdem sie ein Verhältnis mit ihrem Stiefvater anfängt zieht sie die Eifersucht ihrer Mutter auf sich. Maia wird verkauft und fristet nun ihr Leben als Sklavin... als Sex-Sklavin muss man schon sagen, denn das stellt wohl einen Großteil ihrer Aufgaben dar, aber nachdem ihr Besitzer ermordet wird ändern sich die Verhältnisse und aus Maia dem Sklavenmädchen wird eine Heldin, die einen Krieg verhindert ... und noch einiges mehr.
Abwechslungsreich, spannend, durchaus erotisch, aber nicht pornografisch) das ist Maia. Allerdings stellt sich die Frage ob das Buch nicht doch zu viele Seiten aufweist und sich das auf die Erzählweise auswirkt. Die Geschichte liest sich interessant und Längen tauchen erst am Ende auf, wenn sich Maias Leben wieder normalisiert. Teilweise liest sich auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft ungewöhnlich und der Umgang mit Sklavinnen ist gewöhnungsbedürftig. Aber man darf durchaus behaupten, dass man keinen Skandalroman vor sich hat. Frauen mögen auf der einen Seite nicht viele Rechte haben, andererseits wird auch anhand von Maia gezeigt, wie sich Frauen in dieser von Adams geschaffenen Welt behaupten können. Und Maia ist keine starke Frau.
Adams hat eine interessante Welt geschaffen, in der man sich als Leser zwar leicht zurecht findet, aber manchmal hätte ich mir ein Personenverzeichnis gewünscht ... manche Namen ähneln sich schon sehr.
MAIA ist ein Roman über eine erdachte Gesellschaft und auch für diejenigen interessant, die sich nicht so im Fantasy-Genre bewegen und sich von über 1000 Seiten nicht abschrecken lassen.

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