Freitag, 3. Juni 2022

Richard Adams: Das Mädchen auf der Schaukel (Rezension)

Alan Desland, in eine englischen Kleinstadt zu Hause, verliebt sich auf einer Geschäftsreise i eine junge Deutsche und heiratet sie Hals über Kopf. Karin ist nicht nur bezaubernd schön und klug, sondern auch in der Liebe ein unerschöpflicher Quell. Das Glück der jungen Menschen scheint vollkommen, bis Karins Vergangenheit sie einzuholen beginnt ...

Es ist inzwischen Jahrzehnte her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Damals (ich war noch jung) gehörte es sogar zu meinen Lieblingsbüchern ... jedenfalls solange bis ich die Verfilmung gesehen habe ... Diese fand ich so furchtbar dass mir auch die Lust am Buch genommen wurde und ich jahrelang einen Bogen darum gemacht habe, obwohl ich es damals wirklich oft und gerne gelesen hatte.
Jetzt habe ich mich wieder an das Buch gewagt und kann tatsächlich nicht verstehen, warum ich es damals so gemocht habe (aber wenn ich an meine Jugend zurückdenke habe ich meinem Alter entsprechend eher ungewöhnliche Bücher gelesen und seit dem hat sich mein Geschmack wohl auch verändert). DAS MÄDCHEN AUF DER SCHAUKEL ist ein wenig bekannter Roman von Richard Adams, der sich vor allem mit Watership Down einen Namen gemacht hat. Es wird oft als Erotic-Thriller bezeichnet, aber meiner Meinung nach ist das etwas übertrieben, denn ich empfand die Geschichte als nicht sonderlich erotisch (auch wenn Sex durchaus die eine oder andere Rolle spielt). Die Geschichte ist ganz nett, aber langatmig und die hin und wieder auftauchenden Visionen lassen Übernatürliches erwarten, doch auch das bleibt eher subtil. Subtilität zieht sich durch den gesamten Roman, der teilweise auch, was die zwischenmenschlichen Beziehungen sehr kitschig erzählt wird, so dass man das Gefühl bekommt, dass die Spannung mit Weichzeichner entfernt wurde. Denn ... spannend wird es erst kurz am Schluss ... und dann ist die Geschichte auch schon beendet.
Auch wenn ich den Film ebenso lange nicht mehr gesehen habe wie das Buch, bekomme ich den Eindruck, dass die Verfilmung (die ich als langweilig empfand) dem Buch durchaus gerecht wird und das Buch tatsächlich nicht so besonders ist wie ich es in Erinnerung hatte. Eine langsame Erzählweise lässt den Leser lange im Dunklen über die Geschehnisse der Vergangenheit, die zumindest für Karin von Bedeutung sind, aber Spannung kommt dabei nicht auf.
Erotisch bleibt es auch eher uninspiriert. Das Buch wurde gelesen, aber es hat es nicht geschafft den Ruf als Lieblingsbuch wieder herzustellen. Ein Thriller sollte anders sein ... und selbst wenn man es als Familiendrama betrachtet ... ändert das nichts an der Tatsache, dass ich bessere Bücher von Richard Adams kenne (und hoffe, dass ich mich dahingehend nicht auch täusche)

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