Suchtrupps durchkämmen die Wälder am Fuße des gigantischen Wasserfalls von Trollhättan nach der kleinen Mira. Plötzlich blitzt ihre rote Jacke durch die Bäume. Doch statt Mira finden sie eine fast verrottete Kinderleiche, eingehüllt in das Kleidungsstück.
Fünfundzwanzig Jahre zuvor ist an dieser Stelle schon mal ein Kind verschwunden. Die zwölfjährige Anna sei in den Fluss gestürzt und ertrunken, so berichteten ihre Schulfreunde. Nun erweist sich diese Aussage als Lüge. Und aus den Kindern von damals sind Verdächtige geworden, die sich immer unerbittlicher gegenseitig die Schuld zuschieben.
MOOSGRAB - Ein interessantes, gut erzähltes Buch ... nur ... kein Thriller, jedenfalls nicht aus meiner Sicht, dazu war mir die Geschichte dann doch zu spannungsarm und vorhersehbar.
Das Buch ist in mehrere Abschnitte eingeteilt, die Tage die seit Miras Verschwinden vergangen sind. Diese sind in kurze (teilweise zu kurze) Kapitel eingeteilt, die aus der Sicht der vier Protagonisten erzählt werden. Allerdings wirkt (durch die kurzen Kapitel) die Erzählweise sehr hektisch und das, ohne wirklich Spannung aufzubauen. Und zudem sind sie so geschrieben, dass schnell ersichtlich wird, wer hinter der Entführung steckt. Die Protagonisten selbst haben alle ihre Fehler und wirken auf der einen Seite durchaus authentisch, allerdings hätte sich der Autor auch mehr Zeit mit der Charakterentwicklung lassen können, und auch auf die eine oder andere Szene zugunsten einer anderen verzichten können. Vor allem Eriks Vergangenheit spielt in der Gegenwart eine zu große Bedeutung, ohne dass mir der Mehrgewinn zur Story oder dem Charakter geläufig war.
Die Ereignisse der Vergangenheit bleiben nebulös und waren wenig greifbar, zumal sich die Geschichte irgendwie im Kreis drehte ohne dass ein Vorankommen bemerkt wurde. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell ... Ende der Geschichte.
Kurzweilig ist der Roman, und in Ansätzen auch interessant, aber durch die Erzählweise geht viel verloren, vor allem Spannung, da helfen auch einige überraschende Szenen nicht weiter. Längere Kapitel mit einer größeren Fokussierung auf die Protagonisten wäre wünschenswert gewesen, auch wären Rückblenden hilfreich gewesen, die zum Verständnis mancher Handlungsweisen beigetragen hätten.
MOOSGRAB nennt sich Thriller, ist aber keiner, vielleicht ein Krimi, aber aus Skandinavien kennt man Besseres. Fredrik P. Winter wurde in Trollhättan geboren und kennt zumindest seinen Schauplatz (auch wenn ich nicht den Eindruck habe, dass sich MOOSGRAB durch besonderes Lokalkolorit auszeichnet.
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