Dienstag, 31. Januar 2023

Rhys Bowen: Tödliche Melodie (Rezension)

Ein freudiges Ereignis, mysteriöse Botschaften und ein grausames Spiel …
Der neunte Fall von Constable Evans vor der idyllischen Kulisse Wales
Nur noch zwei Wochen, dann darf Evan seine Bronwen endlich heiraten. Doch die einst so unkomplizierte Beziehung steht vor einer schweren Probe und das angespannte Verhältnis zwischen Evans Mutter und seiner Verlobten macht die Sache nicht besser. Dann trifft Evan auch noch auf einen Wanderer, der berichtet, seine Freundin auf der Wandertour verloren zu haben. Sofort wird ein Trupp zusammengestellt und die Suche nach dem Mädchen aufgenommen – leider ergebnislos. Als Evan mysteriöse Botschaften erreichen, deren Lösung ihn zu dem Mädchen führen soll, nimmt der Fall eine neue Wendung an, die Evan und seiner Verlobten zum Verhängnis werden könnte …

Tödliche Melodie ähnelt ein bisschen an Cottage mit Mord, dem achten Evan Evans-Fall ist aber angenehm anders. Auch wenn man anhand des Klappentextes und der bevorstehenden Hochzeit eher einen gewissen Kitschfaktor denken muss, aber davon ist der Roman weit entfernt. Llanfairs Bewohner spielen nach wie vor nur eine geringe Bedeutung und wirken mehr wie Stichwortgeber in den kurzen Momenten ihres Auftauchens. Auf der anderen Seite geht Evan allen Hochzeitsvorbereitungen aus dem Weg, so dass auch der Leser davon verschont bleibt. Wovon man auch gerne verschont geblieben wäre, sind die zahlreichen Grammatikfehler bei der Übersetzung. Das liest sich manchmal schon sehr seltsam. Und dabei gehöre ich zu denjenigen, die über so etwas hinwegsehen können ... wenn es nicht zu viele Fehler sind, so dass es auffällt.
Das ist schade, denn eigentlich wird ein interessanter Fall geboten, der sich mit der Entwicklung Zeit lässt, aber trotzdem spannend wird. Viel will ich nicht verraten, aber es bleibt, trotz der Toten, die ein Krimi manchmal mit sich bringt, angenehm unblutig und erstaunlich actionarm, obwohl man nicht sagen kann, dass es nicht Spannend wird. Vor allem als ... (das behalte ich für mich).
Es hätte ein gutes Buch aus der Reihe sein können, und vermutlich ist es das auch, wenn man sich das Original zu Gemüte führt. Auch wenn Llanfair eine geringe Rolle spielt, bietet auch Tödliche Melodie das, was man von anderen Evan Evans Büchern kennt: Walisisches Lokalkolorit, schrullige Charaktere, vorhersehbare Situationen aber auch die eine oder andere Überraschung.
Sieht man über die Fehler hinweg und lässt sich auf den flüssiger Stil ein, wird man gut unterhalten.
Und vielleicht ist auch die Lösung der verschwundenen Wanderin enttäuschend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.