Donnerstag, 26. Januar 2023

Akiz: Die Königin der Frösche (Rezension)

Das Tier im Mensch und der Mensch im Tier
Das beliebteste Märchen neu erzählt – rauschhaft und bildgewaltig
Die junge Herzogstochter Ragna soll mit dem Jagdfürsten Waidhofenstein vermählt werden. Doch anstatt sich ihm und dem affektierten Gehabe am Hof unterzuordnen, entfesselt der Kuss mit einer Kröte eine Verwandlung, deren Wucht der gesamte Hofstaat kaum in den Griff zu bekommen scheint.
Akiz' Roman führt in die dunkelsten Tiefen der deutschen Wälder. Wuchtig, wahrhaftig und zärtlich zugleich erzählt er vom Fluch und Segen, ein Mensch zu sein – und von der Liebe zwischen zweien, die kompromisslos um die eigene Freiheit ringen.

Akiz, geboren 1969, lebt als Regisseur, Künstler und Drehbuchautor in Berlin. Bekannt wurde er durch Filme wie Der Nachtmahr und Das wilde Leben. Sein Debütroman Der Hund (hanserblau 2020) stand mehrere Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde mit dem Silberschwein-Preis der lit.Cologne ausgezeichnet. Irgendwie ist mir der Autor bisher entgangen, aber trotz preisgekrönter Bücher wundert mich das nach der Lektüre DIE KÖNIGIN DER FRÖSCHE nicht mehr.
Froschkönig ist ja eigentlich ein sehr unterhaltsames (und natürlich brutales) Märchen (von wegen KÜSS den Frosch!), das mir eigentlich sehr gefällt. Und auch der Klappentext von DIE KÖNIGIN DER FRÖSCHE klingt nach Unterhaltung und einer witzigen Umsetzung des Märchens.
Aber mit Märchenadaptionen ist das so eine Sache. ich würde sie gerne mögen und manchmal ist auch eine gute dabei nur ... die meisten treffen meinen Geschmack einfach nicht. Und das ist auch bei DIE KÖNIGIN DER FRÖSCHE.
Die Geschichte wird aus der Sichtweise drei verschiedener Personen erzählt und verleiht der Handlung durchaus Tiefe und verschiedene Blickwinkel. Aber mir gelang es nicht Zugang zur Geschichte zu bekommen. Es las sich ganz nett, aber nicht so, dass ich mich unterhalten fühlte. Und auch den erhofften Humor habe ich vermisst.
Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir, mit der Umsetzung aber konnte ich nichts anfangen. Am Anfang musste ich mich erst auf die unterschiedliche Sichtweise der Protagonisten einlassen, und es war schwer zu erkennen, wer wann was sagte, wenn man die Zusammenhänge nicht erkannte. Aber auch nachdem ich die Personen zuordnen konnte ... diese Neuinterpretation des Märchens ist nicht nach meinem Geschmack, zu wenig Gefühl, zu viel verschwendetes Potential. 

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