Donnerstag, 9. Juni 2022

Rhys Bowen: Cottage mit Mord (Rezension)

Als Constable Evan Evans in den Bergen von Llanfair, Wales, ein wunderschönes Hirtenhaus entdeckt, sind er und seine Verlobte begeistert. Es dauert nur noch wenige Monate bis zu ihrer Hochzeit und sie können es kaum erwarten, ihr neues Leben zusammen zu beginnen. Das Cottage ist renovierungsbedürftig, sodass Evan keine Zeit verschwendet, bevor er mit den dringend benötigten Reparaturen beginnt. Doch Evans Entdeckung geht weit über die Schönheit eines Berggipfels und eines gemütlichen Traumhauses hinaus ...
Als Evan das Skelett eines Kindes im Vorgarten begraben findet, will er nicht ruhen bis er dessen Identität aufdeckt hat. Das Skelett ist Jahrzehnte alt, aber sein Fund fällt auf unheimliche Weise mit dem aktuellen Fall eines vermissten Mädchens zusammen. Obwohl er von seinen Detektivkollegen entmutigt wird, taucht Evan in das Geheimnis der beiden vermissten Kinder ein. Und er merkt schnell, dass die Lösung des vergangenen Falls möglicherweise einen entscheidenden Einblick in den Aufenthaltsort jenes Kindes gibt, das heute vermisst wird ...
Cottage mit Mord ist auf der einen Seite ein typischer Constable Evans Fall, auf der anderen Seite auch anders. Llanfairs Bewohner spielen nur eine geringe Bedeutung, auch wenn die eine oder andere Dorfpersönlichkeit die eine oder andere kleine Rolle spielt. Aber da sich Evan Evans nun bei den Zivilfahndern befindet ist sein Aufgabengebiet ein anderes. Auch seine Verlobung bringt andere Verpflichtungen mit sich, so dass seine Zeit im Pub begrenzt ist und so der Kontakt zu Llanfairs Bevölkerung reduziert wird.
Langsam scheint die Reihe auch zu schwächeln, oder anders gesagt ... es ist der Putz der bröckelt Vieles, was mir an Llanfair gefallen hat fehlt plötzlich und teilweise bekommt man das Gefühl, dass sich Evan Evans zwar weiter entwickelt, auf der anderen Seite ändert sich nichts, vor allem sein Verhältnis zu Frauen (einschließlich seiner Verlobten).
Der Fall des aktuell verschwundenen Mädchens ist am Anfang spannend und interessant, wirkt jedoch mit jeder weiteren Information sehr konstruiert und das Ende ist unbefriedigend. Der Fall des Skeletts entwickelt sich ähnlich, allerdings wird er durch Einblicke in Evans Kindheit "bereichert". Es gibt einige interessante Andeutungen, die sich dann jedoch als falsche Fährten erweisen und das ist schade, denn das Buch wäre interessanter wenn darauf aufgebaut worden wäre. Aber vielleicht sind Kinderschänder nicht das, was man in einem Cosy Crime erwarten will.
Cottage mit Mord ist solide Krimikost, lässt aber den Charme der ersten Evans-Krimis vermissen. Vielleicht liegt das auch daran, dass es dem Ende zu geht (wie auch immer das aussehen wird).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.