»Macht euch die Erde untertan«: Vor rund 3000 Jahren legte der Autor der Genesis seinem Schöpfer diesen Satz in den Mund. Damit war die Idee geboren, dass der Mensch eine Sonderstellung auf der Erde einnimmt und deren Ressourcen rücksichtslos ausbeuten darf. Sie war so stark, dass sie sich über den ganzen Planeten verbreitete. Wer sich ihr widersetzte, bekam es mit Kolonisatoren und Geschäftemachern zu tun, die sich auf angeblich höhere Werte beriefen. In seiner Universalgeschichte der Umwelt erzählt Philipp Blom die Geschichte der Unterwerfung der Natur, deren Konsequenzen die Menschheit heute an den Rand des Abgrunds führt. Nur wenn sie sich von dem Wahn befreit, über der Natur zu stehen, bleibt ihr die Chance, zu überleben.
Philipp Blom geht der Frage nach, woher der Mensch die Meinung hat, sich die Welt untertan zu machen. Und seine Antworten beschränken sich nicht auf den Schöpfungsmythos der Bibel und zeigt auch, dass manchmal Mensch nicht gleich Mensch ist (was sich unter anderem in der Sklaverei oder den Völkerschauen von Hagenbeck zeigen) und er zeigt Antworten, die sehr ausführlich und informativ eine Reise durch die Kulturgeschichte der Menschheit ist. Und dabei wird eines klar: Wir dürfen uns nicht als Krone der Schöpfung sehen sonst wird das unser Untergang. Der Informationsgehalt ist immens, und regt durchaus zum Nachdenken an. Nur ... ich hatte etwas anderes von DIE UNTERWERFUNG erwartet und teilweise waren mir die Ansätze und Erklärungen zu theologisch/philosophisch und wirkliche Handlungsansätze konnte ich auch nicht ehrauslesen. Es war mehr eine Art Stoffsammlung, natürlich gefärbt durch die eigenen Ansichten des Autors.
DIE UNTERWERFUNG liest sich interessant, aber am Ende wurde ich doch ratlos zurück gelassen. Vielleicht wollte Philipp Blom einfach zu viel und überforderte mich mit seinen Informationen und Quellenangaben. Manchmal ergießt er sich in Einzelheiten, bei denen ich mir weniger erhoffte und die für mich interessanten Themen wurden nur oberflächlich angesprochen (wenn überhaupt).
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