Das letzte was du hörst ist das erste Buch, das ich von Andreas Winkelmann gelesen, bzw. gehört habe. Sprecher Charles Rettinghaus dagegen habe ich schon öfter gesehen und gehört (seine Stimme ist auch im deutschen Fernsehen ziemlich präsent, aber das ist ja auch kein Wunder, sie ist prägnant und einprägsam). Es ist auch sehr angenehm, der Stimme des Sprechers zu lauschen. Ihm gelingt es gut die entsprechende Stimmung zu verbreiten und man merkt schnell welche Person spricht.
Der Schwachpunkt dieses Hörbuchs ist allerdings die Story. So interessant sie auch klingt, so spannungsarm wird sie präsentiert. Erst gegen Fahrt nimmt die Geschichte Fahrt auf und bietet eine Überraschung nach der anderen, der Anfang aber ist sehr sehr zäh.
Die Charaktere wirken farblos und austauschbar, nur Marc Maria Hagen scheint so etwas wie eine echte Persönlichkeit zu haben, allerdings ist diese auch nur am Anfang spürbar und verblasst während des Verlaufs der Geschichte. Fast würde man sich wünschen, dass er nur die Stimme aus dem Hintergrund darstellt, ohne als Person in Erscheinung zu retten. Nun, man kann nicht immer alles haben.
Der Aufbau des Romans hilft auch nicht Spannung aufzubauen, nur Verwirrung. Es ist ein Sprung durch die Zeiten, ein Sprung zwischen Jetzt und (irgendwann) Vorher. Und tatsächlich wirkt das Ende dann doch etwas sehr konstruiert, aber das spielt auch schon keine große Rolle, da bis dahin die Handlung, trotz eines spannenden Aufhängers, nicht überzeugen kann. Einzig und allein Charles Rettinghaus, rettet die Geschichte, nur mit seiner Stimme. So macht es zumindest Spaß ihm zu lauschen und da ist die Handlung schon fast nebensächlich. Berieselung der angenehmen Art.
Nur ... muss man das haben? Ich kann nichts über Andreas Winkelmann sagen, aber es zeigt mir wieder, dass Bestsellerautoren nicht jedermanns Geschmack treffen und nicht immer Bestseller produzieren. Wobei ich allerdings auch nicht weiß, ob ich weitere Bücher von Andreas Winkelmann lesen oder hören werde.
Dann doch lieber eine Meditations-CD (meines Wissens gibt es aber dergleichen von Charles Rettinghaus noch nicht)
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