Freitag, 20. Mai 2022

Rolf Redlin: Bullenbeißer (Rezension)

Lars Brentrop ist Streifenpolizist. Eines Abends drückt ihm sein Kumpel Gerd einen Zettel mit einer rätselhaften Ziffernfolge in die Hand, „falls ich mich bis morgen nicht bei dir melde“. Lars ahnt nicht, dass dieser Zettel sein Leben von Grund auf verändern wird. Als Gerd am Stadtrand von Hamburg tot aufgefunden wird, fühlt Lars sich gefordert. Undercover ermittelt er in der Ringerszene und in einem dubiosen Filmstudio. Dabei lernt er mit Flo und Orkan zwei Männer kennen, die ihm schließlich sogar das Leben retten. Rolf Redlin hat im Frühjahr 2009 mit „Bodycheck“ sein erfolgreiches Romandebut veröffentlicht. Auch Bullenbeißer ist in der Welt der Muskeln und des Kraftsports angesiedelt – der Mörder braucht keine anderen Waffen als das Internet und seine bloßen Hände. Eine explosive Mischung aus Steroiden, GPS und schnellen Motorrädern.
Bullenbeisser ist ein "schwuler" Kriminalroman, der mich in eine mir vollkommen fremde Welt einführte. Männer, die es geil oder erregend finden wenn sie rangeln oder ringen (oder wie auch immer man das nennen möchte, sportliche Betätigung mit Anfassen, aber nicht unbedingt in sexueller Hinsicht). Sozusagen, das meinen Horizont was die schwule Szene anbelangt erweitert hat (aber mich nicht dazu reizt eine neue Sportart auszuprobieren, so erotisch finde ich das dann doch nicht).
Ich kann also zumindest sagen, dass ich durch das Lesen des Buchs etwas gelernt habe. Aber ... was den Kriminalfall anbelangt, so war dieser nicht überzeugend. Erzähler Lars Brentrop bleibt sehr oberflächlich, obwohl man denken könnte, dass auch Gefühle in dieser Geschichte eine Rolle spielen. Aber diese bleiben so im Dunklen, dass die Verwandlung vom Hetero zum Bi-Mann (oder Schwulen) nicht nachvollziehen lässt. Das kam etwas überraschend. Und dann spielt man auch mal schnell in einem Gayporno mit (was auch für Flo gilt, wenn auch nur als Zuschauer ... aber das scheint für Polizisten kein Problem darzustellen ... ich kann das aber nur schwer glauben). Die Geschichte und die Charaktere sind mir zu flach, aber zumindest fand ich die Hintergrundgeschichte mit dem Ringen interessant. Aber der Protagonist wirkte auf mich in keiner Weise authentisch. 

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