Donnerstag, 24. März 2022

Rhys Bowen: Mord im Sinn (Rezension)

Magische Kristallkugeln und nebulöse Ereignisse – der sechste Teil von New-York-Times-Bestsellerautorin Rhys Bowen
Constable Evans ermittelt wieder: Cosy Krimi vom Feinsten
Als eine glamouröse Amerikanerin im beschaulichen walisischen Dorf Llanfair auftaucht und von faszinierenden spirituellen Kräften spricht, ist Bar-Dame Betsy Edwards begeistert. Sofort nimmt sie eine Stelle im neu eröffneten New-Age-Center „Heiliger Hain” an. Natürlich denken alle anderen Dorfbewohner – inklusive Constable Evan Evans –, dass Betsy den Verstand verloren hat. Die Bar-Dame hingegen kann es kaum erwarten, ihren sechsten Sinn zu entdecken und ist nur wenig überrascht, als in ihren Träumen Hinweise zum mysteriösen Verschwinden des Leiters vom „Heiligen Hain” auftauchen. Evans hat das New-Age-Center schon länger im Blick und als Betsy Detektiv spielt, wird Evan bewusst, dass in diesem Fall nichts so ist, wie es scheint ...
Alles ist wie immer, auch wenn man scheinbar mit dem Übersinnlichen zu tun bekommt und ich lange über den Sinn des Titels nachdenken musste (und es immer noch mache). Aber MORD IM SINN ist genau das, was ein Constable Evans-Fan erwarten darf: Flüssig zu lesen, schrullige und skurrile Charaktere am Laufenden Band und die eine oder andere Überraschung im Laufe der Handlung. Und natürlich spielt es kaum eine Rolle, dass das eigentliche Verbrechen etwas auf sich warten lässt und sich Rhys Bowen erst einmal auf die Problemchen ihrer Charaktere beschäftigt, aber das macht die Bewohner des Dorfs, das sich anders ausspricht als es geschrieben wird, umso liebenswerter. Nicht ganz so unterhaltsam wie der Vorgänger, aber noch einer der besseren Teile der Reihe, vor allem oder vielleicht auch trotz der Auseinandersetzung mit dem Übernatürlichen, das natürlich eher etwas Oberflächlich und nicht unbedingt wissenschaftlich belegbar dargestellt wird. Aber ... erwartet man das von einem Feel Good Krimi? Es gibt Fälle, die stark konstruiert wirken, dieser tut es nicht und auch wenn man sich manchmal fragt ob es nicht mit Rechten Dingen zugeht, oder ob es nicht doch ein perfider Trick ist ... der Leser bleibt bis zum Schluss gespannt und wird sich schneller durch das Übersinnliche gelesen haben als es lieb ist.
Ein Krimi fürs Herz, für Freunde die Schottland lieben, wenig Blut sehen können, aber sich trotzdem ein spannendes Buch nicht entgehen lassen wollen. Und auch wenn MORD IM SINN den üblichen gemächlichen Weg einschlägt, so gibt es durchaus die eine oder andere spannende Szene und ... man darf um Betsy bangen.

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