Samstag, 19. Februar 2022

Mikael Lundt: Rekursion (Rezension)

Eine rätselhafte Botschaft aus der Zukunft rettet der Familie des Tachyonenforschers Dr. Marc Jensen eines Nachts das Leben. Am nächsten Morgen jedoch ist seine gesamte Forschungsarbeit verschwunden — und mit ihr der Beweis, dass die lange für undenkbar gehaltenen Tachyonen tatsächlich existieren.
10 Jahre später holt Dr. Jensen die Vergangenheit ein: Fragmente seiner Arbeit tauchen plötzlich wieder auf, Forscherkollegen sterben und seine Tochter wird entführt.
Um sie zu retten, muss er sich einem schier übermächtigen Feind stellen, der ihm immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Schlimmer noch: Wenn Jensen scheitert, droht das Gefüge von Raum und Zeit ins Chaos zu stürzen.
Ich mag den Stil von Mikael Lundt, der eine besondere Art an Kreativität an den Tag legt, wie sie einfach nur unterhalten kann, da man nie mit Sicherheit sagen kann, was den Leser erwartet. Und manchmal sind seine Geschichten so abstrus, da bleibt einem gar nichts anderes übrig als Spaß zu haben (und nebenbei den Kopf zu schütteln oder zu Schmunzeln, oder den Drang zu widerstehen mit der Hand gegen die Stirn zu schlagen).
Und jetzt kommt das eigentlich, oder das aber für diejenigen, für die eigentlich kein richtiges Wort ist. Alles was ich bisher von Mikael Lundt gelesen habe hat mir gefallen und ich hatte sehr viel Spaß dabei. Das kann ich von REKURSION leider nicht behaupten. Natürlich hat sich Lundt viel Mühe beim Charakterdesign gegeben und er schuf sehr interessante Protagonisten und Antagonisten, überzeugend wie immer (und alle mit einem gewissen Grad an Wahnsinn). Mit der Handlun konnte ich mich aber nicht anfreunden, das war mir dann doch zu technisch. Ich habe Physik schon in der Schule gehasst (und nicht verstanden) und davon gibt es in REKURSUSION genug (und für meinen Geschmack viel zu viel). Es ist schön, dass sich der Roman nicht in endlosen Erklärungen ergießt, aber die technischen Einschübe haben mich irgendwann dazu verleitet, sie zu überspringen. Das hat der Autor zwar nicht verdient, aber leider langweilt mich so etwas schnell.
Lundt ist ein guter Autor ohne Frage, und der Hardcore-SF-Fan wird vermutlich viel Spaß an diesem Thriller haben, der wie gewohnt anders ist als man es erwarten würde (obwohl ... wenn man Lundt kennt, darf man mit allem rechnen). Aber auch ein guter Autor kann nicht immer überzeugen und ich freue mich auf das nächste Buch, das hoffentlich weniger technisch daherkommt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.