Donnerstag, 27. Januar 2022

Charlotte Gardener: Lady Arrington und der tote Kavalier (Rezension)

Mary Elizabeth Arrington ist 63 Jahre alt und verzweifelt: Der erfolgsverwöhnten Krimi-Autorin will einfach keine neue Idee einfallen. Also bucht sie auf der luxuriösen Queen Anne eine Kreuzfahrt durch die Karibik. Die Schiffsreise soll sie auf andere Gedanken bringen - und hoffentlich die eine oder andere Inspiration für ihren nächsten Roman liefern. Doch schon der Eröffnungsball verläuft dramatisch: Der adrette Franzose, der Mary gerade noch zum Tanz aufgefordert hat, windet sich im Todeskampf am Boden und stirbt. Ein Mord!
Marys Neugierde und ihr Spürsinn sind geweckt. Auf keinen Fall glaubt sie an einen Herzinfarkt, wie Kapitän MacNeill ihr und den übrigen Passagieren weißmachen will. Mit englischer Höflichkeit, schriftstellerischer Raffinesse und trockenem Humor begibt Mary sich auf die Suche nach dem Mörder - tatkräftig unterstützt vom forschen Zimmermädchen Sandra und Marys langjährigem Londoner Lektor. Als ein weiterer Mord geschieht, weiß Mary, dass sie dem Täter gefährlich nah ist ...

Lady Arrington und der tote Kavalier ist der erste Band einer (nicht mehr ganz so ) neuen Krimireihe. Haupterson ist eine ältliche Krimischriftstellerin, die ihre Nase in Dinge steckt, die sie nichts angeht. Ein Whodunit-Krimi wie man ihn kennt. Und auch wenn ich Cozy Krimis und Whodunit mag, darf ich mich auch kritisch äußern. Und muss das auch, denn der Amrkt wird seit einiger Zeit mit mehr oder weniger guten Krimis überschwemmt. Und einige ziehen einen Rattenschwanz an mehr oder weniger gelungenen Fortsetzungen hinterher. Inzwischen ist mir aber auch die Zeit zu schade zu sehen ob sich eine Serie zum Besseren wendet.
Was kann ich also zu Lady Arrington sagen? Es war teilweise amüsant und Zimmermädchen Sandra war ein Highlight. Man fühlt sich ein bisschen an Miss Marple erinnert, oder an Mord ist ihr Hobby, was ja auch nur an Miss Marple erinnert ... Es sind aber nur Erinnerungen und nicht mehr. Ich nehme an, dass man sich auch daran erinnern soll, nur leider reicht das nicht. Ich würde gerne das Positive hervorheben und das Negative etwas beschönigen, aber das fällt schwer. Ersteres wurde bereits erwähnt, aber das Negative überwiegt.
Die Charaktere sind farblos, Lady Arrington in ihrer Art nervig und alles andere als sympathisch und der Krimi ... so lala. Muss man nicht gelesen haben und ich werde mich auch nicht an die Fortsetzungen wagen. Es gibt Unterhaltsameres auf dem Sektor. Und einen weiteren Abklatsch von Miss Marple braucht man nicht, vor allem wenn er so lieblos darniedergeschrieben wurde.
Und ja, ich weiß, dass jeder Autor sehr viel Zeit und Liebe in sein Werk steckt (oder stecken sollte), aber ich als Leser darf auch meinen Unmut äußern, wenn ich mich durch eine Geschichte gequält habe, die zwar durchaus einige witzige Momente hat, diese aber über die Unzulänglichkeiten der Geschichte und der Charaktere nicht hinwegtäuschen können.

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