Sonntag, 4. Juli 2021

C. J. Knittel: Tonkari 3 - Der Meisterdieb (Rezension)

Der Meisterdieb Eiden erhält den Auftrag, in die geheimen Schatzkammern des Großen Pantheons einzudringen. Er soll ein Buch abschreiben, das seit Jahrtausenden als verschollen gilt. Schon bald wird ihm klar, dass es sich dabei um keine gewöhnliche religiöse Schrift handelt. Das Buch stellt alles infrage, was er zu wissen glaubte. Es hat die Macht, die Geschicke der Welt für immer zu verändern.
Der dritte Teil der Tonkari-Reihe hat mir wieder gefallen, nachdem der zweite Teil (Der lange Marsch) mich eher enttäuscht hatte. Aber es ist noch viel Luft nach oben.
Der Meisterdieb erzählt die Geschichte von drei Personen: Jara, der Menschenfrau; Adran dem Tonkari und Eidens, dem halbblütigen Meisterdieb.
Ich weiß nicht, warum es drei unterschiedliche Geschichten sein mussten, Adrans Geschichte hat kaum Berührungspunkte mit Jaras und Eidens Geschichte und hätte durchaus ein eigenes Buch verdient, zumal ich den Eindruck hatte, dass man Eidans Abenteuer mehr Platz bieten hätte (und das Buch auch einen anderen Titel geben) sollen. So kam die spannende Suche nach dem Buch viel zu kurz, man hätte mehr daraus machen können, ebenso wie die Abenteuer die er danach erlebte (dazu werde ich aber nichts sagen, es wäre ein zu großer Spoiler und ich belasse es bei Andeutungen, um die Neugier auf das Buch zu schüren).
Jaras Geschichte, für sich gesehen, fand ich ein bisschen langweilig, vorhersehbar und sehr konventionell (frei nach dem Motto: Schöne Frau verliebt sich in den falschen Mann, ein anderer wird eifersüchtig und übt Rache an seiner unerwiderten Liebe ...)
Der Meisterdieb hat seine Schwächen, aber auch seine Stärken, die das Buch lesenswert machen. C. J. Knittel erschafft interessante Charaktere (wobei Jara etwas blass bleibt, auch im Vergleich zu diversen Nebencharakteren), eine spannende Handlung (zumindest was die Handlungsstränge von Aiden und Adran anbelangt) und weitere Informationen über seine Welt (andererseits werden auch ganz andere Aspekte hinzugefügt ... ich schweige ... jedenfalls war das ein sehr interessanter Aspekt).

Die Bücher der Tonkari-Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden, sie bauen nicht aufeinander auf. Die handelnden Personen sind unterschiedlich und die erzählten Geschichten dienen mehr dem Weltenbau als der Charakterentwicklung (die zwar eine der Stärken des Autors sind, aber nach einem Band abgeschlossen ist), aber die Handlung leidet nicht darunter (zumindest kann ich das von Teil eins und Teil drei sagen)

Die Tonkari-Reihe ist für all diejenigen geeignet die keinen Wert auf epische Schlachten spielen und sich eher für Einzelschicksale und Weltenbau interessieren.

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