Mittwoch, 21. April 2021

Ursula Poznanski: Fünf (Rezension)

Ein Spiel mit Namen Tod.
Eine Frau liegt tot auf einer Kuhweide. Ermordet. Auf ihren Fußsohlen: eintätowierte Koordinaten. Sie führen zu einer Hand, in Plastikfolie eingeschweißt, und zu einem Rätsel, dessen Lösung wiederum zu einer Box mit einem weiteren abgetrennten Körperteil führt. Es ist ein blutiges Spiel, auf das sich das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger einlassen muss. Jeder Zeuge, den sie vernehmen, wird kurz darauf getötet, die Morde folgen immer schneller aufeinander. Den Ermittlern läuft die Zeit davon. Sie ahnen, dass erst die letzte Station der Jagd das entscheidende Puzzleteil zutage fördern wird ...
Es gibt Autoren, die seit Jahren erfolgreich sind und anscheinend jeder gelesen hat ... nur ich nicht. Und ich gebe auch zu, dass ich eine leichte Abneigung gegen Bestsellerautoren habe, denn oft ist das was sie schreiben nicht halb so gut wie behauptet wird. Jedenfalls ist das meine Meinung und ich könnte eine Menge Autoren nennen, mit denen ich meine Abneigung begründen kann. Das ist aber nicht das Thema dieses Beitrags und ich verrate schon einmal so viel: Auf Ursula Poznanski trifft das nicht zu. Jedenfalls soweit das Fünf betrifft. mehr habe ich von ihr noch nicht gelesen, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich erneut zu einem Poznanski greife.
Geocaching ... Darum geht es in FÜNF und ich gebe zu: Ich hatte davon keine Ahnung. Die braucht man aber auch nicht um das Buch zu verstehen, denn erstens wird alles gut und verständlich erklärt (da auch die Ermittler keine Ahnung haben) und zweitens ist es spannend genug, ohne dass man Geocacher sein muss.
Das Geocaching ist wichtiger Bestandteil der Handlung und es ist für den Leser sehr spannend den Ermittlungen zu folgen. Teilweise ist es etwas eklig, aber dennoch faszinierend, was man in den einzelnen Boxen findet. Und irgendwie wird man richtig süchtig nach Leichenteilen (klingt komisch, ist aber so ...)
Die Salzburger Ermittler Florin Wenniger und Beatrice Kaspary werden sehr sympathisch dargestellt und mir gefällt, dass die beiden harmonisieren. Zu oft gibt es Reibereien zwischen ermittelnden Paaren, oder sie haben schwerwiegende Probleme (mit sich, der Welt und irgendwie allem....). Das finde ich nervig, denn mich interessiert das Verbrechen mehr als die eigentlichen Protagonisten (wenn ich Interesse an dem Seelenleben der Komissare habe, dann greife ich zu einem Cosy Krimi ... ).
Vor allem wenn das Privatleben viel Platz einnimmt und mit dem Kriminalfall nichts zu tun hat. Und das kommt leider viel zu oft vor.
Leider komme ich damit aber vom Thema ab, denn bei FÜNF ist das nicht der Fall. Kaspary und Wenniger haben keine schwerwiegenden Probleme (miteinander und der Welt), man könnte sie für durchschnittlich interessant (oder uninteressant) halten. So lenken sie wenigstens nicht von der spannenden Jagd ab. 

Mich hat FÜNF (und Ursula Poznanski) angenehm überrascht. Eine spannende Handlung mit einer Thematik, die mir so noch nirgends untergekommen ist und angenehme Protagonisten.
Ich werde weiterlesen, definitiv. 

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