Mittwoch, 7. April 2021

Florian Clever: Der weiße Kristall - Eisige Fehde (Rezension)

Der Söldner Molovin ist eine lebende Waffe. Zum Winteranfang gerät er in der nördlichen Provinz an übernatürliche Kräfte: Ein kriegerischer Herzog will den ›Weißen Kristall‹ an sich reißen, den mächtigsten magischen Stein aller Zeiten. Molovin muss sich entscheiden – Befehle befolgen oder mit allen Regeln brechen und sich gegen seinen herzoglichen Auftraggeber stellen. Das Schicksal des ganzen Nordens steht auf dem Spiel.
Florian C. Clever kehrt zu seinen Ursprüngen zurück und bietet nach seiner SF-Trilogie SOONTOWN wieder Fantasy á la Schwert & Meister. Von dieser Reihe war ich nicht so begeistert (bisher kenne ich auch nur die ersten beiden Teile ...), deswegen war ich auch etwas skeptisch. Das Cover ist vielversprechend, der Klappentext wieder nicht, aber ich war trotzdem neugierig. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden, obwohl mich das Setting von beginn an fasziniert hat. Ich hatte nur Probleme mit den Personen. Aber das legte sich bald (und man muss Schwert & Meister nicht kennen, die Zyklen lassen sich unabhängig voneinander lesen. Gemeinsamkeiten konnte ich oberflächlich gesehen nur bei den Göttern sehen) und ich war schnell von der Handlung gefesselt, die allerdings schneller als erwartet ein Ende fand und Lust auf mehr macht.
Die Geschichte ist ähnlich in andere Fantasyromanen zu finden (es gibt sogar Drachen ... in Form von fliegenden Echsen, die sich auch reiten lassen), weist aber doch genügend Eigenständigkeit auf, um interessant zu bleiben. Spannende Kämpfe, Intrigen, Magie ... all das bietet EISIGE FEHDE, dazu alte Geschichten und Legenden, die für die Gegenwart wichtiger sind als es den Anschein hat. Und natürlich gibt es das klassische Schwarz & Weiß nicht. Florian Clever bietet ein klassisches Epos, das aber nicht sehr seitenstark ist (was man als Nach- oder Vorteil sehen mag .. aber: Die Länge ist nicht auschlaggebend, auf den Inhalt kommt es an, und dieser überzeugt in diesem Fall).
EISIGE FEHDE ist rasant, spannend, schwächelt aber auch nicht in den ruhigen Momenten, wenn die Charakterentwicklung vorangetrieben wird. Wenn man sich auf eine kalte Welt einlassen möchte.


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