Samstag, 12. Dezember 2020

H. P. Lovecraft: Das Ding auf der Schwelle (Rezension)

Daniel Upton, der Erzähler der Geschichte, hat seinen besten Freund Edward Derby erschossen – und behauptet trotzdem, dass er kein Mörder ist. Edward hatte die mysteriöse Asenath Waite geheiratet und sich in der Folge immer mehr verändert. Manches Mal wirkte er gerade zu wie von einem anderen Menschen besessen ...
Ein an Edgar Allan Poe gemahnendes erzählerisches Juwel aus der Feder von H. P. Lovecraft in ungekürzter Neuübersetzung, der es erstmals gelingt, Lovecrafts speziellen Stil und die besondere Atmosphäre seiner Erzählung in deutscher Sprache schillern zu lassen.
Das Ding auf der Schwelle scheint wie eine kürzere Version von Der Schatten über Innsmouth, aber es ist nur eine andere Sicht der Dinge, die sich in Innsmouth zugetragen haben. Der Grundgedanke ist der gleiche, die handelnden Personen und die Umstände sind anders. Das Ding auf der Schwelle vereinigt vieles, das man aus anderen (früheren und späteren) Geschichten von Lovecraft kennt: Unheimliche Kreaturen, Dunkle Magie, Furchteinflößende Götter und ihre Kulte, Körpertausch.
Und auch die Erzählweise ist typisch Lovecraft: Erst wird man neugierig gemacht, dann beginnt langsam aber stetig das Grauen. 
Kurzweiliges Gruseln mit einer kurzen Geschichte. Wer in das Werk von Lovecraft hineinschnuppern möchte, wird darin viel über die Schreibweise (und die Fantasiewelt) des Autors erfahren. 
Passend für dunkle kerzenbeleuchtete Nächte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.